In einem packenden Finish sicherte sich der Schweizer Heinz Frei den
Sieg der Rollstuhlfahrer beim 32. real,- BERLIN-MARATHON. Erst auf den
letzten Metern konnte er sich gegen seinen Landsmann Marcel Hug
durchsetzen. Bei den Handbikern konnte sich der Belgier Wim Decleir
durchsetzen.
Heinz Frei ist so populär wie kein anderer
Heinz Frei ist so populär wie kein anderer Rollstuhlfahrer. Mit
seinem heutigen Sieg feierte er ein besonderes Jubiläum: der 100. Sieg
bei einem Marathonrennen. Allein in Berlin war er bereits 19mal am
Start und gewann 16 Rennen. Rainer Pilz, Organisationsleiter für die
Rennen der Rollstuhlfahrer und Handbiker gab bereits vor dem Rennen
Einblick in die Taktik von Heinz Frei: „Heinz Frei gehört zu den
aktivsten Fahrern, er wird vor allem bolzen und sehen, wie weit er
damit kommt.“ Diese Taktik ging für den 47-Jährigen auch heute auf. Er
gewann in der Zeit von 1:28:32 Minuten vor seinem Landsmann Marcel Hug.
Franz Nietlispach (SUI) kam als Dritter ins Ziel. Die Weltbestzeit der
Rollstuhlfahrer in der Schadensklasse T3/4 liegt bei 1:20:14 Stunden –
aufgestellt natürlich von Heinz Frei. "Ich brauche den Sport um meine
hohe Lebensqualität erhalten zu können. Dies ist auch mein Tipp an
andere Behinderte, durch Sport die Lebensqualität zu erhöhen", sagte er
nach dem Rennen.
Schweizerin. Edith Hunkeler
Bei den Frauen siegte ebenfalls eine Schweizerin. Edith Hunkeler kam
in 1:49:46 Stunden als Erste ins Ziel. "Es war ein sehr faires Rennen
und zum Schluss hat die Stärkere gewonnen. Und das war glücklicher
Weise ich", erklärte die glückliche Gewinnerin.
Auch bei den Handbikern kam es zu einem äußerst knappen Zieleinlauf.
Keine zwei Sekunden trennten die ersten fünf Athleten. Als erstes
passierte Wim Decleir aus Belgien die Ziellinie, er benötigte 1:13:32
Stunden für die Marathon-Distanz. Hinter ihm kamen der Deutsche Max
Weber als Zweiter und Elmar Sternath aus Österreich als Dritter ins
Ziel. Für eine Überraschung ist auch der deutsche Handbiker Errol
Marklein immer wieder gut, in diesem Jahr konnte er nach eigenen
Aussagen jedoch nicht so viel und konstant trainieren. Er beendete das
Rennen auf Platz 10.
Andrea Eskau aus Wuppertal siegte
Mit nur geringem Zeitabstand zu den Herren beendete die schnellste
Handbikerin das Rennen, Andrea Eskau aus Wuppertal siegte in einer Zeit
von 1:15:50 Stunden. „Meine Zeit von 1:15:15 Stunden ist eine absolute
Weltbestzeit, ich habe den Rekord um fast drei Minuten verbessert. Das
hat für mich einen sehr hohen Stellenwert", freute sich Andrea Eskau.
Die Rennen der Rollstuhlfahrer und Handbiker bilden seit vielen Jahren
den Auftakt des Marathon-Sonntags – die Rollstuhlfahrer sind in diesem
Jahr zum 25. Mal mit dabei, die Handbiker feierten im vergangenen Jahr
ihre Premiere beim real,- BERLIN-MARATHON. 130 Rollstuhlfahrer und 60
Handbiker starteten in diesem Jahr.
Um 8:35 Uhr gab der Regierende Bürgermeister von Berlin Klaus
Wowereit den Startschuss für das erste Rennen der Rollstuhlfahrer.
Marathonluft schnupperte an diesem Sonntag auch der seit dem
vergangenen Jahr querschnittsgelähmte Turner Ronny Ziesmer. Er stellte
seinen Start beim 33. real,- BERLIN-MARATHON im Handbike in
Aussicht.