Aus dem Wasser kam er nach 1,9 km in einer dreiköpfigen Spitzengruppe, dann fuhr er auf dem Rad seinen beiden und allen restlichen Konkurrenten auf und davon (90 km), um schließlich auf der Halbmarathonstrecke einem klaren Sieg entgegenzulaufen.
Michael Raelert war nervös vor dem Start wie selten zuvor, schließlich war dies sein erster Start dieses Jahr, und die IRONMAN-Europameisterschaft am 7. Juli in Frankfurt ist nicht mehr weit entfernt – sein erster Saisonhöhepunkt 2013. Der IRONMAN 70.3 Berlin passte daher dem 32-jährigen gebürtigen Rostocker als Formtest gut ins Programm, und es lief letztlich wie geschmiert für den jüngeren der beiden Raelert-Brüder, die im Triathlon schon einiges an Meriten gesammelt haben. Michael , zweifacher Europa- und Weltmeister, der in Kürze seinen 32. Geburtstag feiert und seit einem guten halben Jahr in Berlin lebt, wollte in seiner Neu-Heimat ein Zeichen setzen, nicht zuletzt für sich selbst, denn wenn ein Triathlon-Profi wie er keine Wettkämpfe bestreiten kann, weil die Muskulatur nicht mitmacht (z.B. Absage IRONMAN 70.3 Switzerland ), kann das am Selbstbewusstsein kratzen.
„Ich bin froh und glücklich, dass ich hier so gut durchkam“, erklärte Michael Raelert, dem im Ziel ein großer Stein vom Herzen zu fallen schien. „Die Radstrecke war hart durch die vielen Wenden, das hat mir fürs Laufen Kraft genommen“, so Raelert, "und die Schwimmstrecke ist toll, da konnten die Zuschauer das Rennen vom Ufer aus ganz nah mitverfolgen!.
Deutlich hinter Raelert kämpften zwei Schwaben um die restlichen Podestplätze. Michael Göhnert (Reutlingen) setzte sich dabei gegen Per Bittner (Sigmaringen) durch, lief ihm auf der zweiten Laufrunde weg und hatte im Ziel eine dreiviertel Minute Vorsprung.
Bei den Frauen gestaltete sich das Rennen deutlich spannender im Kampf um den Sieg. Die Kanadierin Rachel Mc Bride, Dritte der Langdistanz-WM des Internationalen Triathlon-Verbandes ITU 2013 in Belfort (Frankreich) ging zusammen mit der Chilenin Barbara Riveros auf die Laufstrecke, konnte aber im Laufe der 21 km nicht mithalten und fiel bis ins Ziel noch auf den dritten Platz zurück. Zweite wurde Katja Konschak aus Nordhausen mit einem Rückstand von knapp fünf Minuten auf die Chilenin.
Formel-1-Pilot Jenson Button zeigte eine großartige Vorstellung und kam auf den vierten Platz in seiner Alterklasse (M30-35). Damit belegte er einen beachtlichen 35. Platz in der Gesamtwertung. Seine persönliche Bestleistung verbesserte mit 4:19:52 Stunden um zehn Minuten, was trotz der kürzeren Radstrecke von ca. 87 km immer noch eine Verbesserung bedeutet. Auf dem Rad war Button nur zehn Minuten langsamer als Sieger Michael Raelert!
1.100 Triathleten aus 50 Ländern hatten sich angemeldet, davon 41 Profis (13 Frauen). Geschwommen wurde in der Spree am ehemaligen Osthafen (1,9 km). Die Radstrecke (ca. 87 km) führte von der Spree durch Kreuzberg und Neukölln nach Tempelhof, wo drei Runden auf dem Tempelhofer Feld mit einem Schwenk über den Mehringdamm zurückzulegen waren. Der anschließende Halbmarathon fand ebenfalls auf dem ehemaligen Flughafengelände statt.
Männer
1.Michael Raelert, Berlin 3:46:56
2.Michael Göhnert, Reutlingen 3:51:30
3.Per Bittner, Sigmaringen 3:52:14
Frauen
1.Barbara Riveros, Chile 4:16:10
2.Katja Konschak, Nordhausen 4:21:05
3.Rachel McBride, Kanada 4:23:48