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MY JOURNEY – Ein Ehepaar im Marathonfieber am Straßenrand

Der BMW BERLIN-MARATHON ist im Kalender von Jürgen Tschötschel und seiner Frau dick rot markiert. \"Für uns ist dieser Tag ein Highlight im Jahr.\" Zeitgleich mit den Läufern stehen die beiden Rentner aus Berlin morgens auf und bereiten sich vor. \"Wenn der Startschuss um 8.45 Uhr fällt, schalten wir Zuhause den Fernseher an, damit wir live verfolgen können, wie schnell die ersten Läufer sind.\" Nach einer Stunde zieht sich das Ehepaar dann allmählich die Jacken über und begibt sich hinunter auf die Straße. Vom Charlottenburger Wohnviertel aus begeben sich die beiden in Richtung Laufstrecke und Ziel. \"Wir planen immer so, dass wir eine viertel Stunde vor Zieleinlauf am Brandenburger Tor stehen und den Siegern zujubeln können\", berichtet Jürgen Tschötschel. \" Das ist schon immer ein ganz besonderes Gefühl, den Promis zuzuschauen, wenn sie nach 42 Kilometern ins Ziel laufen. Die Stimmung am Brandenburger Tor ist einfach gewaltig.\" Gut gelaunt und mit Klatschen ausgerüstet spaziert das Ehepaar dann langsam den restlichen Läufern entlang der Laufstrecke entgegen. Der 62-Jährige nutzt den Marathontag schon seit acht Jahren zu einem Sonntagsausflug. \" Wir legen an diesem Tag immer ungefähr 14 Kilometer zu Fuß zurück, gönnen uns nebenbei ein Käffchen am Rand und beobachten das bunte Treiben.\" Als Jürgen Tschötschel noch jünger war, ist er auch noch selbst gelaufen. Zwar keine 42 Kilometer, jedoch hat er regelmäßig an 10-Kilometer-Läufen teilgenommen. \"Umso besser kann ich die Läufer nachvollziehen, die auf den letzten Kilometern durchhängen. Auf dem Streckenabschnitt zwischen Fehrbelliner Platz bei Kilometer 32 und Potsdamer Platz bei Kilometer 38 versuchen wir, die Läufer deshalb immer besonders anzufeuern. Ich bewundere die Sportler sehr, die es bis dahin schaffen. Wenn man selbst mal viel Sport gemacht hat, nimmt einen das schon mit. Da merkt man, dass die Läufer schon sehr viele Kilometer hinter sich haben.\"

Bis der letzte Läufer an ihnen vorbeigezogen ist und der Besenwagen kommt, bleiben Jürgen Tschötschel und seine Frau Marianne dicht an der Strecke dran. Danach nehmen sie die U-Bahn Nachhause. \"Wir lieben diese Veranstaltung. Für uns ist der Marathon ein Teil Berlins und das, was diese Stadt ausmacht. Deshalb sind wir auch nächstes Jahr wieder dabei.\"

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