Am kommenden Sonntag sind es „noch 2 Monate bis zum 32. real,-
BERLIN-MARATHON“ am 25. September 2005. Zum Standardprogramm der
seriösen marathonmäßigen Vorberei-tung gehört seit Jahren der lange
Lauf von SCC-RUNNING am kommenden Sonntag, dem 31.07.2005 um 9.00 Uhr
ab Mommsenstadion, Waldschulallee 34 / Ecke Harbigstraße, 14055 Berlin
mit Bernd Hübner in ca. 3 Stunden durch den Grunewald - im 6 Minuten
Tempo. Danach kann man sich aber schon am nächsten Sonnabend, dem 6.
August 2005 wieder die Beine ausschütteln bei einer schnellen und
kürzeren Einheit – bei der 14. Bewag City-Nacht auf dem
Kurfürstendamm.
Der Grunewaldlauf Vorbereitungs-Trainingslauf über ca.28 km
Mommsenstadion, Grunewaldsee, Krumme Lanke, Schlachtensee, Strandbad
Wannsee, Schwanenwerder, Großes Fenster, Havelchaussee, Forsthaus Alte
Saubucht, Teufelssee, Teufelsseechaus-see, Mommsenstadion
Im Folgenden wiederholen wir die sportmedizinischen Voraussetzungen für die Teil-nahme am real,- BERLIN-MARATHON:
Das MEDICAL TEAM des real,- BERLIN-MARATHON stellt Ihnen
einen Ausschnitt der wichtigsten Vorbereitungsschritte auf den Lauf am
25. September 2005 vor. Sie haben sich bereits seit Monaten
trainingsspezifisch vorbereitet - zu einer guten Vorbereitung geben wir
Ihnen eine Check-Liste zur individuellen Überprüfung mit auf den
Weg.Ein Gesundheits Check-UP gehört zur optimalen Vorbereitung auf
einen MARATHON
Gesundheit:
- Anfänger sollten sich vor Aufnahme des Marathon-Trainings von einem sportmedizi-nisch kompetenten Arzt untersuchen lassen. Hierbei sollten neben der ärztlichen Un-tersuchung auch ein Laborbefund, ein Ruhe- und Belastungs-EKG sowie die Mes-sung des Ruhe- und Belastungsblutdrucks durchgeführt werden. Des weiteren ist auch eine Echokardiografie (Ultraschalluntersuchung des Herzens) zu empfehlen. Erst wenn aus sportmedizinischer Sicht Sporttauglichkeit attestiert wird, sollte das Training forciert werden.
- Mindestens 1 x pro Jahr sollte ein sportmedizinischer Check-Up erfolgen. Die letzte Untersuchung sollte nicht länger als 6 Monate vor dem Lauf zurückliegen.
- Mindestens 2 x pro Jahr sollte eine zahnärztliche Untersuchung zu erfolgen, um „In-fektherde“ auszuschließen.
- Teilnehmer bitten wir wichtige gesundheitliche Daten, wie beispielsweise Diabetiker, Hypertoniker etc. auf der Rückseite der Startnummer neben der Adresse und Tele-fonnummer zu vermerken
Vielen schweren Zwischenfällen der letzten Jahre lagen Infekte in
der Zeit vor dem Lauf zugrunde. Derartige scheinbar nur harmlose
Infektionen der oberen Luftwege oder in ande-ren Körpersegmenten können
zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) führen, wenn während des
Infektes weiter trainiert wird. Insbesondere bei Infekten, die mit
länger anhaltendem Fieber einhergehen, kann es auch vermehrt zu
Herzrhythmusstörungen kommen, welche bei körperlicher Belastung zum
Tode führen können. Der Mechanismus ist verein-facht so darzustellen,
dass es unter der fieberhaften Entzündung zu einer Verdickung bzw.
Aufquellung der Herzmuskelfaser und ihres umhüllenden Gewebes kommen
kann. Durch diese Verdickung ist der Sauerstofftransport aus den
Herzmuskel versorgenden Kapillaren in die Muskelzelle verlangsamt.
Diese Verlangsamung liegt in dem längeren Transportweg begründet und
führt bei hoher Belastung zwangsläufig zum Abbruch der Versorgungskette
im Herzmuskel selbst. Dieses kann schlagartig ohne Vorzeichen eintreten
und damit eine lebensbedrohliche oder sogar tödliche
Herzrhythmusstörung auslösen.
Sie sind erkältet, fühlen sich
unwohl - prüfen Sie zuerst einmal Ihre Temperatur: Ist sie er-höht ?
Morgens bevor Sie aufstehen, messen Sie Ihren Ruhepuls: Ist der auch
erhöht ( 6-8 Schläge) ? Dann nichts wie ab zum Arzt und erst einmal
untersuchen und ein Blutbild machen lassen.
Merke:
Derzeit geht eine Welle von Infekten um - davor ist niemand
geschützt. Gibt es das OK des Arztes nicht, dann Sportsgeist beweisen
und über einen Zeitraum von mindestens einer Woche kein Training
ansetzen. Dies gilt vor allem dann, wenn Sie erhöhte Temperatur
aufweisen. Ein Trainingseffekt während des Infektes stellt sich sowieso
nicht ein.
Im Anschluß an einen überstandenen Infekt sollte
vor Wiederaufnahme des Trainings ein Sportmediziner bezüglich der
aktuellen Sporttauglichkeit gefragt werden. Hierbei kann auch
untersucht werden, ob noch Entzündungszeichen im Blut vorliegen.
Wettkämpfe sollten im unmittelbaren Anschluß an einen Infekt nicht durchgeführt werden.
Sollte sich ein Unwohlsein (Halsschmerzen, Husten, Schnupfen) bereits
bei Ihrem Berlin Aufenthalt zeigen, so sollten Sie auf jeden Fall einen
Arzt aufsuchen.
Entscheidende Entzündungsparameter werden aus dem
Blut gewonnen und zur abschließenden Beurteilung herangezogen Hierzu
haben Sie die Möglichkeit, sich bei der Startnummernabholung auf der
Sport- und Gesundheitsmesse auf dem Stand der Sportmedizin einzufinden.
Dort werden wir Sie eingängig untersuchen und wenn notwendig ein
Blutbild gegen ein geringes Entgelt innerhalb von drei Stunden zu Ihrer
Sicherheit anfertigen lassen.
Orthopädie
Kausal
gesehen gibt es eine Kette von Funktionszusammenhängen die Sie bei
entstehenden Beschwerden beachten sollten.Leistungsstand,
Lauferfahrung, Vorschädigungen bzw. Fehlstellungen, Funktionszustand
des Muskel- Skelettsystems und das Schuhwerk müssen hierbei
ganzheitlich betrachten werden.
Merke
Lassen Sie sich bereits vor akuten Beschwerden behandeln. Die Erfahrung
zeigt, dass oft-mals in einem zu späten Stadium der Weg zum
Spezialisten gesucht wird und eine Gene-sung bzw. Wiederherstellung zum
Wettkampftag nicht mehr möglich ist.Zumeist ergeben sich jedoch aus der
zu schnellen Erhöhung der Laufkilometer orthopädische Probleme. Sie
sollten auf jeden Fall in der Lage sein...
...2 Monate vor dem MARATHON 3 Stunden am Stück ohne Probleme laufen zu können
...1 Monat vor dem MARATHON hypothetisch in der Lage zu sein einen MARATHON laufen zu können.
Schuhwerk
Überprüfen Sie Ihr Schuhwerk. Die Dämpfungseigenschaften eines
Laufschuhs sind bis zu 1000 Laufkilometer gewährleistet, danach erfolgt
eine überproportionale Materialermüdung. In der Vorbereitung sollten
Sie spätestens jetzt einen Zeitschuh, welcher im Wettkampf gelaufen
wird einlaufen. Häufig treten orthopädische Probleme aufgrund eines
falschen Schuhwerks auf. Individualität bezüglich der Fußstellung
(Nullstellung, eher ein „nach innen knicken oder nach außen
knicken“(Pronation-Supination) sind oftmals der Ursprung von
Ü-berlastungsbeschwerden.
Merke
Tragen Sie keine neuen Schuhe - Ihre Wettkampfschuhe sollten Sie
mindestens drei Monate getragen haben, das verhindert die leidigen
Blasenverletzungen und Reibungsstellen, die viele Läufer bereits zum
Aufgeben gezwungen haben. Lassen Sie sich also vom Fachhändler beraten.
Sommer und Hitze
Prinzipiell sollten Sie mit Mütze laufen. Bei langen Läufen ist es
anzuraten die Mütze mit Wasser nass zu machen, das kühlt angenehm und
beugt einer Überhitzung vor. Achten Sie auf atmungsaktive Kleidung -
hier wird Ihre Wärmeregulation optimal gewährleistet und bewirkt
unnötige „Überhitzungsmechanismen „ die zu extremen Leistungseinbußen
führen. Bei den Socken sollten Sie nicht auf Ihre altbewährten
Tennissocken zurückgreifen. Spezielle Laufsocken haben ein spezielles
Nahtsystem und sind an besonders empfindsa-men Stellen nahtlos.
Abkleben und Reibestellen
Bereits im Training sollten Sie Reibestellen bei längeren Einheiten vorsorglich vermeiden.
Zum Thema Abkleben nur soviel: Brustwarzen abkleben und Reibestellen
wie Zehen, Ober-schenkelinnenseiten Achselhöhlen dick einreiben, am
Besten mit Bepanthen oder Hirschtalg.
Essen und Training
Das berühmte „Carboloading“ (Kohlenhydrate zuführen) vor dem Marathon
gehört zur Pflicht eines jeden Läufers. Achten Sie dabei darauf, dass
bereits 8 Tage vor dem Lauf mit dem sogenannten "Auftanken" begonnen
werden sollte. Vermeiden Sie in den letzten 3 Monaten spezielle Diäten,
die wissenschaftlich meist nicht gestützt sind. Hier gilt das Prinzip -
keine Experimente vor einem Lauf - was nicht bereits ausgetestet wurde
- sollte man auch vor einem Highlight nicht ausprobieren. Und Merke,
der Wasserhaushalt muss stimmen. "Abkochen" vor einem Wettkampf ist
Gift.
Merke:
Unterlassen Sie das konzentrierte Einnehmen von Traubenzucker! Testen
Sie bereits im Vorfeld das Getränk und das Essen welches Sie beim
Marathon aufnehmen wollen.
Trinken:
Bei längeren Trainingsläufen sollte spätestens ab der 45. bis 60.
Minute und dann fortlaufend in regelmäßigen Abständen getrunken werden.
Bei zwei Stunden Läufen und mehr reichen keine 0,5 Liter! Deponieren
Sie genügend Flüssigkeit. Üben Sie die Einnahme von Getränken und das
Trinken während des Laufes.
Training
Fatal ist es zu denken, dass die gelaufene Geschwindigkeit
beispielsweise über 2 Stunden auch über vier Stunden aufrechterhalten
werden kann. Besonders einem Halbmarathonläufer, der zum ersten Mal
einen MARATHON läuft stehen völlig andere Trainingsmechanismen
bezüglich der biochemischen Prozesse gegenüber. Es gibt spezielle
marathonspezifische Grundlagenläufe. Um diesen Bereich optimal
heraus-zufiltern nehmen sie als Anfänger einfach die Geschwindigkeit
die für Sie regenerativ wäre.
Wollen Sie ihre Trainingsbereiche seriös und exakt ermittelt haben, so
empfehlen wir eine Leistungsdiagnostik, die neben der
Laktatschwellen auf jeden Fall auch spiroergometrische Parameter
(Atemgaswerte) erfasst.
Merke:
Seien Sie Realist. Ihre langen Läufe gingen bisher meist nicht über 30
Kilometer - beim MARATHON haben Sie noch 12,195 km vor sich! Der
Stoffwechsel und damit die Energiebereitstellung kann schlagartig
umstellen. Die sogenannte Grundlagenausdauer auf der lange Strecke
sollten Sie Ernst nehmen. Zu hohes Tempo im Training kann sich beim
Wettkampf rächen. Viele kennen bereits die Aussage von vielen Läufern
"da kommt auf einmal der Mann mit dem Hammer", physiologisch ist das
leicht zu erklären - da hilft Ihnen kein Mittelchen mehr. Sind die
Speicher entleert, bleiben sie entleert. Laufen Sie in den letzten
beiden Monaten vor allem zyklisch und trainieren Sie Ihren
Fett-stoffwechsel mit langen langsamen Einheiten und der Variation von
Kraftausdauereinheiten.