Das vergangene Jahr war wieder ein Rekordjahr für SCC-RUNNING – wie fällt Ihre Bilanz aus?
Rüdiger Otto: „Wir haben in der Tat wieder ein sehr
erfolgreiches Jahr hinter uns, in dem es uns gelungen ist, mit Spitzen-
als auch Breitensport eine sehr breite Öffentlichkeit zu erreichen. Es
ist immer unser Ziel, dass diese beiden Bereiche gleichrangig behandelt
werden: Topläufer und Hobbysportler sollen sich gleichermaßen in
unseren Veranstaltungen wieder finden. Herausragendes Ereignis in
jeglicher Hinsicht war natürlich einmal mehr der real,-
BERLIN-MARATHON.“
Auch was die Spitzenleistungen anging, war es ein gutes Jahr.
Wünschenswert wäre es natürlich, wenn sich auch der deutsche
Laufbereich wieder einmal auf internationalem Niveau bewegen würde.
Mark Milde: „Das stimmt. Wir können einerseits stolz sein
über eine Reihe von Topleistungen bei unseren Läufen. Es ist uns
gelungen, zum zweiten Mal eine aktuelle Olympiasiegerin beim real,-
BERLIN-MARATHON am Start zu haben. Und Mizuki Noguchi wurde hier in der
Asienrekordzeit von 2:19:12 Stunden zur drittschnellsten Läuferin aller
Zeiten, was mit einem riesigen Medieninteresse in Japan einherging.
Zudem erreichte Luminita Zaituc, die im April bereits den Bewag
BERLINER HALBMARATHON gewonnen hatte, mit Rang zwei die beste
Platzierung einer deutschen Läuferin seit dem Sieg von Uta Pippig 1995.
Aber es stimmt leider, dass das die traurige Situation im deutschen
Laufbereich nicht verdecken kann. Auch bei SCC-RUNNING werden wir
versuchen, Initiativen zu entwickeln, um den deutschen Laufbereich
international voranzubringen.“
Gibt es da schon konkrete Ideen?
Mark Milde: „Es gibt einige Ideen in der Pipeline. Ich kann
zurzeit noch nicht viel Konkretes sagen. Im Rahmen der Vattenfall
City-Nacht aber planen wir einen Meilenlauf auf dem Kurfürstendamm. Es
könnte da Rennen geben für Schüler und für Topläufer. Eine andere Idee
ist die Einbindung eines anspruchsvollen Crosslaufes für
Eliteathleten in unseren bestehenden SCC-Cross im Grunewald. Denn wir
glauben, dass Crosslaufen ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg ist.“
Auch die Schülerläufe haben sich ja bei SCC-RUNNING enorm entwickelt – das Interesse ist vorhanden, und auch Talente sind da.
Rüdiger Otto: „Ich denke, wir sind hier auf einem richtigen
Weg. Das Problem ist ja oft, die Schüler im Jugendalter bei der Stange
zu halten. Je attraktiver unsere Rennen sind, desto eher kann es
gelingen, diesem Trend entgegen zu wirken und die Schüler auf Dauer für
das Laufen zu begeistern. Natürlich können wir das als Veranstalter
nicht alleine schaffen, wir bieten aber Anreize.“
Wie ist die Zielsetzung für das Laufjahr 2006?
Rüdiger Otto: „Wir werden nicht stehen bleiben. Unser Erfolg
ist uns auch eine Verpflichtung. Wir entwickeln die Läufe weiter und
wollen den Service wenn möglich noch verbessern. Uns ist klar, dass die
Veranstaltungen keine Selbstläufer sind.“
Welche spitzensportlichen Höhepunkte wird es 2006 geben?
Mark Milde: „Wir erhoffen uns durch die Zugehörigkeit zu den
Big Five für den real,- BERLIN-MARATHON noch weitere Impulse. Aber auch
der Vattenfall BERLINER HALBMARATHON wird wieder internationale Klasse
haben. In der nächsten Kategorie folgen dann die Vattenfall City-Nacht
und der AVON RUNNING Berliner Frauenlauf.“
SCC-RUNNING hat in den letzten Jahren auch das Charity-Running verstärkt und gefördert.
Rüdiger Otto: „Der Charity-Gedanke liegt uns am Herzen. Und
auch hier werden wir unser Engagement nicht nur fortsetzen sondern
verstärken. Wir freuen uns, dass wir mit Bethel in das zweite Jahr
einer schon jetzt erfolgreichen Kooperation gehen. Diese Kooperation
gefällt uns auch deswegen so gut, weil es hier um die Integration von
sozial benachteiligten Menschen und von Menschen mit Behinderungen und
Erkrankungen geht. Das passt sehr gut zu unseren Läufen, bei denen wir
ja auch Behinderte integrieren. Unsere Spendenaktion zu Gunsten von
Bethel wird in diesem Jahr beim real,- BERLIN-MARATHON erstmals von der
weltweiten Rotary-Gemeinschaft unterstützt, deren deutsche Clubs dabei
eine besondere Rolle spielen werden. Rotary war im vergangenen Jahr
beim Paris-Marathon sehr stark engagiert und plant von Jahr zu
Jahr, jeweils die größten Marathonläufe der Welt in seine
sozialen Projekte einzubeziehen. Es ehrt uns, dass in diesem Jahr
gleich nach Paris die Wahl auf uns fiel, also noch vor den anderen
großen Stadtmarathonläufen. Es gibt zudem einzelne Aktionen mit UNICEF,
der Brustkrebs-Initiative von AVON und anderen sozialen Projekten, die
Laufen und Gesundheit im Focus ihrer Förderideen verfolgen.“