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Plattform Ernährung und Bewegung offiziell gegründet - nun sollen Taten folgen

Das Übergewicht der Kinder in Deutschland soll nicht mehr tatenlos

hingenommen werden. Aus diesem Grund wurde am 29. September offiziell in Berlin

die „Plattform für Ernährung und Bewegung e.V.“ ins Leben

gerufen, in der alle wichtigen gesellschaftlichen Bereiche vertreten sind.

Für den Deutschen Sportbund hat Ingo Weiss als Vorsitzender der Deutschen

Sportjugend den Sitz in der Plattform eingenommen. Mit welchen Maßnahmen

und wie übergewichtige Kinder und Jugendliche am besten erreicht werden

können, steht nun im Mittelpunkt der Arbeit der Plattform, die im

Wesentliche auf die Initiative von Ernährungsministerin Renate Künast

zurückgeht.

Übergewichtig oder fettleibig - soziales Problem

Eine Vielzahl unterschiedlicher Studien liegen der Plattform zu Grunde, die

trotz der verschiedenster Messdaten alle zum gleichen Ergebnis kommen: Die Zahl

der Übergewichtigen – unabhängig ob im Kindes- oder

Erwachsenenalter – hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Nach

neuesten Erhebungen des Robert-Koch-Instituts sind rund zwei Drittel der

männlichen und etwa die Hälfte der weiblichen Bevölkerung

übergewichtig oder fettleibig. Übergewicht ist zudem ein soziales

Problem, dass zu einem großen Teil soziale Unterschichten und Migranten

betrifft.

Veränderter Lebensstil der Betroffenen bereits im

Kindergarten

Die Gründungsmitglieder der Plattform waren sich einig, dass Ansätze,

die zu einem veränderten Lebensstil der Betroffenen führen, bereits

im Kindergarten beginnen müssen. „Wichtige Voraussetzung für

die Einbeziehung der Kindergärten und Schulen sind die Kultusminister der

Bundesländer, die jedoch bisher an der Plattform nicht beteiligt

sind“, kritisierte Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen

Sportbundes, in seinem Statement.

Kritik an der fehlenden Beteiligung der

Bundesländer

Das generelle Interesse der Ländervertreter ist zwar groß, aber zum

Teil auch mit Auflagen verbunden. Dr. Werner Schnappauf, Minister für

Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz in Bayern, fehlen beispielsweise die

Aspekte Alkohol und Rauchen. Eine wichtige Rolle bei Umsetzung der

Plattformsarbeit spielt auch das Präventionsgesetz, das noch im Oktober

vom Gesundheitsministerium vorgestellt werden soll. Von der geplanten

Bundesstiftung „Prävention und Gesundheitsförderung“

erwarten sich die Beteiligten eine entscheidende finanzielle

Unterstützung.

Problem setzt sich fort bis ins Erwachsenen-Alter

Aktionen in den Kindergärten sind noch längst nicht die alleinige

Lösung des Problems, da auch hier viele übergewichtige Kinder nicht

erreicht werden können. Viele Migranten-Familien schicken ihre Kinder

überhaupt nicht erst in den Kindergarten“, erklärte Ministerin

Künast. Das Problem des Erreichens der Betroffenen setzt sich bis in das

Erwachsenen-Alter fort.

Aufklärungsarbeit der Medien - auch BILD muß

mitziehen

Viele Medien betreiben schon seit langem eine umfangreiche

Aufklärungsarbeit in Bezug auf Ernährungs- und Bewegungsthemen. Dabei

handelt es sich jedoch nur selten um die Zeitungen und Fernsehsendungen, die

von den Übergewichtigen aus unteren Schichten konsumiert werden. „Es

nützt wenig, wenn Spiegel und Stern über das Thema berichten. Erst

wenn wir die Bild-Zeitung auf unserer Seite haben, können wir vielleicht

etwas bewegen“ erklärte Sabine Kartte, Redaktionsleiterin für

Gesundheitsthemen beim Magazin Stern.

Stigmatisierung vermeiden

Ein weiteres Problem sahen die Beteiligten der Plattform in der Stigmatisierung

der Übergewichtigen. Prof. Dr. Bernd Strauß, Präsident der

Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft erklärte: „Es darf

nicht das Motto entstehen, dass ‚vernünftige Dünne was für

die unvernünftigen Dicken’ machen“. Mit geeigneten Aktionen

sollen übergewichtige Kinder erfahren, dass Sport Spaß macht, ohne

dass der Leistungsgedanke im Mittelpunkt steht.

Kein Zeitplan bisher

Einen genauen Zeitplan für das Vorgehen der Plattform gibt es bisher noch

nicht. In den nächsten Monaten soll zunächst die Vielzahl von

Maßnahmen, die schon existieren, gemeinsam mit den wissenschaftlichen

Partnern der Plattform bewertet und Qualitätskriterien aufgestellt werden.

In diesem Sinne soll die Plattform zu einem Kompetenz-Zentrum für die

Umsetzung eines gesundes und kindgerechten Lebensstils werden. „Viele

Erzieher oder Lehrer haben sich in der Vergangenheit mit ihren guten Ideen

alleine gefühlt. Wir wollen mit konkreten Aktionen schnell ein Zeichen

setzen, Türen öffnen und die Kräfte bündeln“,

erklärte die Bundesministerin abschließend.

Quelle:

www.dsb.de

Hier wird schon eine ganze Menge für die Jugend

unternommen:

www.real-berlin-marathon.com/news/show/002512

www.real-berlin-marathon.com/news/show/002509

 

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