Der 36-jährige Berliner Sven Lischinsky hatte in diesem Jahr beim real,- BERLIN-MARATHON gleich zwei Gründe zu laufen. 1984 ist der gelernte Informatiker das erste Mal auf den BERLIN-MARATHON aufmerksam geworden – und zwar als Zuschauer. Er begleitete damals als Radfahrer die Läufer und fand es unglaublich, 42.195 Meter am Stück zu laufen. „Als ich dann aber die glücklichen Gesichter im Ziel sah, da wollte ich das ganze auch erleben“, sagt Sven Lischinsky. Also fing der bis dahin gelegentliche Freizeitsportler mit der ordentlichen Vorbereitung an und nahm auch den BERLINER HALBMARATHON sowie die 25 km von Berlin in Angriff.
Der erste Marathon
Der Tag des ersten Marathons, es sind über 10 Jahre vergangen, rückte näher und schon die ganze Woche vorher schlief er schlecht. Die Gedanken kreisten nur noch um den Marathon. Dann kam der Tag! „Ich gebe meinen Kleiderbeutel ab, die Nervosität steigt und die Spannung und Vorfreude der anderen Marathonis wirken ansteckend. Ich stelle mich in meinen Startblock und das Kribbeln im Magen setzt ein - es läuft einem eiskalt den Rücken herunter: Gänsehaut-Gefühl. Ich bin dabei! Es ist bei jedem Start das gleiche Gefühl, und es macht süchtig“, so beschreibt es Sven Lischinsky wohl sehr treffend und für tausende nachvollziehbar. Er hat den Marathon auch beendet, auch wenn mit ein paar Schmerzen am Schluss. Dennoch war er wohl mit den anderen Läufern der glücklichste Mensch der Welt.
So fing für ihn die Begeisterung für den Marathon an. Er lief nun jedes Jahr, wenn auch nicht immer in Berlin, einen oder mehrere Marathonläufe. Wenn er mal nicht in Berlin am Start war, so half er hinter den Kulissen beim BERLIN-MARATHON. Seine Bestzeit von 3:46:36 ist er 1996 in Berlin gelaufen.
Nun das zehnte Mal
In diesem Jahr kam das 10-jährige Jubiläum beim real,- BERLIN-MARATHON, zugleich war es sein 20. Marathon insgesamt. „Ich hätte mir 1995 nie träumen lassen, dass ich einmal zehn BERLIN-MARATHON-Rennen erfolgreich beenden würde – ich hätte jeden, der das prophezeit, für verrückt erklärt. Ich gebe zu, ich bin ein bisschen Stolz darauf“, sagt der im September zum zweiten mal Vater gewordene Sven Lischinsky. Genau das war dann auch für ihn noch kritisch. Es musste ein neues Kinderzimmer her, und trainieren musste er ja auch noch. Außerdem war da noch die Sache mit dem Geburtstermin: Sven Lischinsky hoffte auf eine Geburt vor dem 25. September.
Ein gesunder Sohn
Am 10. September war es dann soweit. Sein Sohn Theo wurde geboren. „Die erste Zeit mit unserem kleinen Baby war für alle in der Familie sehr aufregend und anstrengend. Das Laufen wurde da eher zur Nebensache.“ Trotzdem hat er seinen 10. real,- BERLIN-MARATHON geschafft. In 4:18:20 Stunden kam er ins Ziel und ist jetzt Jubilee-Club-Mitglied. Das nächste Mal wird er dann mit seiner eigenen grünen Startnummer (1626) am Start stehen.
Sven Lischinskys Lieblingslaufstrecke: Meine Lieblingslaufstrecke ist ca. 17 km lang und beginnt im Norden von Berlin und am Rand von Brandenburg, in Berlin-Buchholz. Ich laufe über die Arkenberge, entlang am Mühlenbeck/Mönchsmühle bis nach Schildow. Dann weiter über Lübars nach Blankenfelde, um dann wieder nach Berlin-Buchholz zu kommen. Es ist ein sehr abwechslungsreicher Belag, also von Asphalt über Sand- und Waldwege alles da. Die Strecke ist ruhig, und man bekommt viel von der Natur mit.
Marisa Reich