Werner Sonne, Leiter des ARD-Morgenmagazins im Studio Berlin, kam vor sieben Jahren nach Berlin. Sport betrieb er schon lange. In den frühen 70er Jahren spielte Werner Sonne Squash, etwas später fing er während des damaligen Trimm-Dich-Booms an zu laufen. Aber erst 1978 ging es richtig los – und zwar in den USA, wo Werner Sonne in Washington arbeitete. Zu diesem Zeitpunkt gab es etwas, was jeder machen musste: joggen. Die Welle schwappte nach Europa, und so läuft er auch heute noch gerne, dem Alter zum trotz.
Das Jahr begann Werner Sonne, mit über 4000 anderen Läufern, beim Berliner Neujahrslauf am Brandenburger Tor. Es hat für ihn Tradition, das Neue Jahr entspannt zu beginnen und dem inneren Schweinehund zu zeigen, wer Herr im Hause ist. Doch diesmal lief der 58-Jährige nicht allein mit – sein 12-jähriger Sohn war zum ersten Mal mit von der Partie. „Da bin ich natürlich stolz drauf, und uns beiden hat es sehr viel Spaß gemacht“, sagt Werner Sonne, der auf die Zeit wartet, wenn sein Sohn ihm davon ziehen wird. Familie Sonne ist sportlich. Schon zweimal haben drei Generationen der Familie zusammen das Sportabzeichen gemacht – Großvater, Vater und Sohn. Auch in diesem Jahr steht das wieder auf dem Programm.
Dafür wird aber erst einmal trainiert. Dabei hängt es bei Werner Sonne auch von der Jahreszeit ab, wie oft er pro Woche läuft. „Im Winter siegt der innere Schweinehund häufiger, aber im Sommerhalbjahr siege meistens ich.“ Oft läuft er zwischen zwei und dreimal pro Woche und dann rund eine Stunde.
Sein Lieblingslauf steht auch dieses Jahr wieder auf dem Programm. Es ist die Vattenfall City-Nacht auf dem Ku’damm. „Die Stimmung ist einfach prima und die Atmosphäre wunderschön.“ Aber auch bei der HypoVereinsbank TEAM-Staffel oder der Kondius Berliner Marathonstaffel ist er mit Kollegen des ARD-Hauptstadtstudios schon gelaufen. Vielleicht wird er auch beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON starten, aber da ist er noch in heftigen Auseinandersetzungen mit seinem treuen Begleiter: dem inneren Schweinehund. Im vergangenen August ist er seinen ersten Halbmarathon in 2:11 Stunden gelaufen. „Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für mich mit 58 Jahren.“
Werner Sonne kommt meistens in der zweiten Hälfte des Feldes ins Ziel. „Solange immer noch Läufer nach mir eintreffen, ist das in Ordnung.“ Und da alle nicht jünger werden und „der Zahn der Zeit an einem nagt“, muss er sich ganz sicher nicht an den Jungen messen lassen. Wie sagt man in den USA so schön: „Joggers die fitter – Jogger sterben fitter“ – und vielleicht etwas später als andere.
Werner Sonnes Lieblingslaufstrecke: Sie führt durch die Parks von Dahlem, über die Clayallee in den Grunewald, rund um den Grunewaldsee und wieder zurück. Das sind ungefähr 10 Kilometer. Werner Sonne kann dabei gut über neue kreative Projekte nachdenken und Stress abbauen.
Marisa Reich