<p">Joachim Meyerhoff ist nicht nur
Schauspieler sondern auch Regisseur des neuen Theaterstückes „Marathon“ im
Maxim-Gorki-Theater in Berlin. Der gebürtige Homburger arbeitet seit einigen
Jahren regelmäßig für das Theater. Mit 18 Jahren ging Joachim Meyerhoff nach
Amerika. Dort spielte er in Laramie (Wyoming) Basketball. Da Laramie auf einem
Hochplateau liegt, profitierte er von dem Höhentraining. Danach konnte ihn nichts
mehr so richtig anstrengen. Er wusste nicht mehr wohin mir seiner Kraft und
fing an zu laufen.
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Schauspielausbildung in München
Doch auch das Laufen alleine hat
ihn natürlich nicht ausgelastet. In München begann er an der Otto-Falckenberg-Schule
seine Ausbildung zum Schauspieler. Die Schauspielausbildung ist natürlich auch
sehr körperlich betont, aber da geht es eher um Körperbeherrschung als um
Ausdauer und Kraft. Joachim Meyerhoff musste viel lernen, denn Theater ist
keine Sportdisziplin. Theaterspielen kann man nicht trainieren. Mittlerweile
hat er schon in vielen Städten gearbeitet und lebt zurzeit in Wien.
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"Mal nicht sprechen müssen"
Heute läuft Joachim Meyerhoffweil es ihm nicht nur gut tut, sondern auch, weil es für die Schauspielerei
sehr hilfreich ist. Er kommt zur Ruhe, gewinnt Kraft und hat einen Ausgleich. Er
läuft immer alleine „Die Einsamkeit ist für mich einer der großen Vorzüge des
Laufens“, sagt Joachim Meyerhoff. Beim Schauspiel redet man so oft, so dass er
sich während des Laufens auf sich konzentrieren kann und mal nicht sprechen
muss. Die Neugier und nicht der Ehrgeiz brachten ihn dann zum Marathon. Er hat
aber nach keinem Plan oder einer bestimmten Zeit trainiert. „Gerade beim Laufen
will ich mal nicht auf die Uhr gucken.“ In Berlin lief er seinen ersten
Marathon. Als er dann unter vier Stunden ins Ziel kam, war er sehr glücklich,
auch wenn er sich nur ganz vorsichtig eine bestimmte Zeit vorgenommen hatte.
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Die Sehnsucht nach Veränderung
In seiner jetzigen Heimat Wien
würde Joachim Meyerhoff gerne mal Marathon laufen oder auch beim Klassiker in
New York. In dem Stück „Marathon“ geht es dem 38-Jährigen um die elementare
Erfahrung der Sehnsucht nach der Erschöpfung. „Eigentlich wollen wir uns eher
schonen, und doch liegt in der Erschöpfung ein großes Glück.“ Den Marathon
beschreibt Joachim Meyerhoff als eine aufregende Sache für jeden einzelnen,
egal wie unterschiedlich die Motive dafür sein mögen. „Die Strecke ist zu lang,
um sie vollständig zu kontrollieren. Man weiß nie was passiert. Darin liegt
glaube ich ein Reiz. Ich will in meinem Stück versuchen, Menschen zu zeigen,
die Sehnsüchte nach etwas haben, nach Veränderung“, sagt Joachim Meyerhoff über
die Maxim-Gorki-Produktion.
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<p">Joachim Meyerhoffs
Lieblingslaufstrecke: An der Ostsee liegt seine Lieblingslaufstrecke. Hier ist
er auch einen Halbmarathon beim Birk-Marathon gelaufen. Die Birk ist ein großes
Vogelschutzgebiet. Kilometer um Kilometer läuft man oberhalb des Wassers, dann
durch Wälder und blühende Rapsfelder zurück.
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MARISA REICH