Ein Höhepunkt des zweiten TDK Golden League-Meetings in Rom war das
3000 Meter Hindernisrennen am Freitag. Im Olympiastadion gewann der
seit 2002 ungeschlagene, frühere Kenianer Saif Saeed Shaheen (Katar) in
neuer Jahresweltbestzeit von 7:56.34 Minuten. Damit
stellte er zugleich auch einen neuen Meetingrekord auf, und es ist die
fünftschnellste je über die Hindernisse gelaufene Zeit. „Es war ein
sehr harter Wettkampf. Ich bin glücklich über die Zeit,“ sagte Saif
Saeed Shaheen nach dem Lauf. Im letzten Jahr ist er mit einer Zeit von
8:10 Minuten in die Wettkampfsaison eingestiegen, dieses Jahr mit einer
Zeit von unter 8:00 Minuten. Aber auch der zweitplazierte
Bronzegewinner von Athen, Paul Kipsiele Koech (7:56.37), konnte mit
neuer persönlicher Bestzeit zufrieden sein. Der 19-jährige Brimin
Kipruto (8:04.22) kam weit hinter den ersten beiden als dritter ins
Ziel.
Um 21.04 Uhr wurde eine Schweigeminute abgehalten, um den Opfern des Terroranschlages von London zu gedenken.
5000 m ohne Kenenisa Bekele
Die 5.000m waren auch ohne einen Kenenisa Bekele (Äthiopien) spannend.
Nachdem die drei Tempomacher gute Arbeit geleistet hatten, setzte sich
ein vierköpfiges Team ab. Mit dabei war auch der Weltmeister von 2003
über diese Distanz, Eliud Kipchoge (Kenia), und der 18-jährige
Augustine Kiprono Choge (Kenia), der im letzten Jahr
Junioren-Weltmeister geworden ist. Das Rennen war in den ersten Runden
dank der Pacemaker konstant bei einer Rundenzeit von um die 61
Sekunden. Martin Keino (Kenia) war als erster Tempomacher die 1000 m in
2:31.75 Minuten gelaufen. Erst in der letzten Runde verschärfte sich
das Tempo und Eliud Kipchoge zog zusammen mit Augustine Choge davon.
Aber der kenianische 5000-m-Meister, Isaac Songok, wollte sich die zwei
natürlich nicht gehen lassen. Er folgte und überholte auf der
Zielgeraden in einem tollen Schlussspurt den führenden Eliud Kipchoge.
Am Ende versuchte der sich noch ins Ziel zu werfen, blieb aber hinter
Songok, der in persönlicher Bestzeit von 12:52.29 Minuten das Rennen
gewann. „Das war unglaublich. Ich bin eine super Bestzeit in so einem
Feld gelaufen. Ich war sehr entspannt und selbstbewusst nach meinem
Sieg bei den kenianischen Trials“, sagte Kipchoge nach dem Rennen. Sein
nächstes Rennen wird er über die 3000 Meter in Stockholm laufen.
Zweiter wurde Kipchoge (12:52.76) und Dritter der Äthiopier
Gebre-Egziabher Gebremariam in ebenfalls persönlicher Bestzeit
(12:52.80).
Maria Mutola abgeschlagen
Die 800 m der Frauen waren mit Maria Mutola, der neunfachen
800-m-Weltmeisterin, und der zweiten der Olympischen Spiele von Athen,
Hasna Benhassi, stark besetzt. Die Tempomacherin Brigita Langerholc
(Slowenien) zog das Tempo für Maria Mutola mit an. Diese befand sich
bis zur 600-m-Marke an der Spitze. In der Kurve dann überholte die
24-jährige jamaikanische Rekordhalterin, Kenia Sinclair, Maria Mutola.
Aber nicht nur sie setzte zum Schlusssprint an. Auswärts der Kurve
kamen plötzlich die Paris-Siegerin Svetlana Cherkasova und Hasna
Benhassi. Fast sah es so aus, als ob die Russin Cherkasova das Rennen
auch in Rom für sich entscheiden kann, als sich Hasna Benhassi
unbemerkt an der Außenseite der Bahn an allen vorbei schlich und auch
die Russin schlug. Benhassi gewann in 1:58.41 Minuten, Cherkasova wurde
Zweite (1:58.47). Als Dritte kam dann Kenia Sinclair
(1:58.88/Landesrekord) ins Ziel. Abgeschlagen dagegen war Maria Mutola,
die in Rom nur den achten Platz belegte (1:59.79).
3:30:00 über 1.500 m
Der Sieger von Paris, Daniel Komen Kipchirchir, musste sich über die
1.500 Meter in Rom geschlagen geben. Der 800-m-Silbermedaillengewinner
der Hallen-Weltmeisterschaften von 2004, Ramzi Rachid, gewann nach
einem starken Sprint auf der letzten Geraden das Rennen in 3:30.00
Minuten und stellte damit eine neue Jahresweltbestleistung auf.
Kipchirchir, der über das gesamte Rennen die Führung hielt, konnte dem
Sprint von Rachid nicht standhalten. David Lelei, einer der
Tempomacher, ging die 800 Meter in 1:51.45 durch. Bernard Lagat erlief
nur einen dritten Platz (3:31.09).
Weltjahresbestleistung über 5.000 m der Frauen
Im 5.000-m-Lauf der Frauen konnte sich die zweifache Crossweltmeisterin
Tirunesh Dibaba mit ebenfalls neuer Weltjahresbestleistung vor ihrer
Landsfrau Berhane Adere (14:32.79) die Saisonbestzeit lief durchsetzen.
Die Äthiopierin lief 14:32.57 Minuten und verbesserte auch den
Meetingrekord. Olga Komiagina hatte das Tempo gemacht und war die 3.000
Meter in 8:40 Minuten durchgegangen. Dritte wurde die ebenfalls aus
Äthiopien kommende Mesereth Defar (14:32.90), die bei den Olympischen
Spielen Gold gewonnen hatte. Edith Masai (Kenia), die in Paris noch
eine neue Jahresweltbestzeit über die 3000 Meter aufgestellt hatte,
musste sich mit dem vierten Platz begnügen.
Persönliche Bestzeit mit 1:44,62
Die 800 Meter gewann der Kenianer Alfred Yego in neuer persönlicher
Bestzeit von 1:44,62 Minuten knapp vor dem Südafrikaner Mbulaeni
Mulaudzi (1:44,70). Dritter wurde Juri Borsakowski (1:44.81).
Als letztes gingen die Frauen auf die 1500 Meter lange Strecke im
Olympiastadion von Rom. Mestawet Tadesse aus Äthiopien konnte auf den
letzten 50 Metern an den Führenden vorbeisprinten und gewann in 4:04.95
und neuer persönlicher Bestleistung. Zweite wurde die ehemalige
Weltrekordhalterin über die 3000 m Hindernis, Alesya Turova
(4:05.22/Weißrussland), und Dritte die aus der Ukraine kommende Nelya
Neporadna (4:05.38), die im letzten Jahr Junioren-Weltmeisterin
geworden war.
Marisa Reich
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