Saif Saaeed Shaheen hat seinen Titel über 3000 m Hindernis bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki verteidigt. Dieses Finale wurde wie die anderen Wettbewerbe des gestrigen Abends zu einer Wasserschlacht. Aufgrund der heftigen Regenfälle war noch kurz vor dem Start der Wassergraben übergelaufen.
Shaheen, der gebürtige Kenianer
Der für Katar startende gebürtige Kenianer Shaheen, der erst vor zwei Jahren seinen Namen und seine Nationalität eintauschte, hatte wieder einmal den besten Spurt und war in 8:13,31 Minuten nicht zu schlagen. Rang zwei ging an den Olympiasieger Ezekiel Kemboi (Kenia/8:14,95), der im vergangenen Jahr in Athen wohl nur deshalb das olympische Gold gewinnen konnte, weil Shaheen dort nicht startberechtigt war. Der Kenianer Brimin Kirputo sprintete in 8:15,30 Minuten auf Rang drei und schnappte unmittelbar vor der Ziellinie dem Marokkaner Brahim Boulami (8:15,32) die Bronzemedaille weg.
"Es war viel einfacher"
Das Hindernisrennen war über zwei Drittel der Distanz alles andere als spektakulär – ganz anders als jenes WM-Finale, das Shaheen vor zwei Jahren in Paris gegen Ezekiel Kemboi gewonnen hatte. „Dieses Rennen war wesentlich einfacher als jenes in Paris. Ich habe eine andere Taktik gewählt, und das hat gut funktioniert“, erklärte Saif Saaeed Shaheen, der erst rund 600 Meter vor dem Ziel das Tempo forcierte. Gegen seinen Endspurt hatten Kenianer erwartungsgemäß keine Chance.
Cubanerin schlägt drei Russinnen
Eine große Überraschung gab es dagegen im 800-m-Finale der Frauen. Hier waren eigentlich die Russinnen favorisiert, die sich sogar zu dritt für den Endlauf qualifiziert hatten. Doch das russische Trio wählte die falsche Taktik – oder es gab keine. Viel zu langsam wurde die erste Runde in 60,72 Sekunden gelaufen, so dass das Feld noch dicht beisammen war. Im Sprint überraschte dann die 25-jährige Kubanerin Zulia Calatayud die Konkurrenz. Ausgangs der Kurve war sie an die Spitze gegangen, lief zeitweilig neben der später drittplatzierten Russin Tatjana Andrianowa (1:59,60), überholte sie dann und gewann in 1:58,82 Minuten. Zweite wurde Hasna Benhassi (Marokko) in 1:59,42. „Ich wusste, dass das Rennen eher langsamer wird, und ich wollte für den Sprint in einer guten Position sein. Das hat gut geklappt“, erklärte Zulia Calatayud. Zweimal war sie bereits im Olympiafinale, doch über Platz sechs war sie bisher bei keiner interkontinentalen Meisterschaften hinausgekommen.