Sportmedizinische Untersuchungen sind längst nicht mehr nur eine Pflichtuntersuchung für Leistungssportler. Die Orientierung der Sportmedizin hin zu einer präventiven und rehabilitativen Sportmedizin steht heute im Vordergrund. „Sport tut Deutschland gut“, der Slogan des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB, gilt Generationsübergreifend bis ins hohe Alter. Das sehen wir genau so.
Bewegung sollte adäquat dem Leistungsstand, dem Alter, der sportlichen Vorerfahrung und der genetischen und gesundheitlichen Konstitution angepasst sein. Lediglich 38 % aller Teilnehmer des real,- BERLIN-MARATHON unterziehen sich regelmäßig einer solchen Untersuchung.
Das sind für die Verantwortlichen der Medizin Dr. Lars Brechtel und Jürgen Lock und dem Medical Team immer noch zu wenig. Für jeden Autofahrer ist der regelmäßige TÜV selbstverständlich. Mit ihrem eigenen Körper gehen Sportler dagegen häufig wesentlich nachlässiger um. Eigenverantwortung und die Vernunft stellen den Schlüssel zum gesunden Sporttreiben dar.
Auch Sportler sind nicht per se gesund
Die positiven Effekte des Lauftrainings sind zwar unbestritten, aber auch Ausdauersportler sind nicht per se gesund. Im Verborgenen können zum Beispiel Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder eine koronare Herzerkrankung lauern, etwa durch eine familiäre Vorbelastung. Auch wenn wir uns bisher immer gesund gefühlt haben, kann es unter Belastung zu folgenreichen Zwischenfällen kommen.
Ein Gesundheits-Check dient einerseits dem Ausschluss bereits bestehender Erkrankungen, andererseits dem Erkennen dieser versteckten und nicht bekannten Erkrankungen. Weiterhin stellen diese Untersuchungen eine notwendige Kontrolle von Therapien unter Bewegung dar. Diabetes mellitus oder Hypertonie (Bluthochdruck) ggf. Herzerkrankungen sind nicht unbedingt Kriterien für ein Sportverbot. Im Gegenteil – Bewegung tut gut und sollte „wohldosiert“ und ggf. unter sportmedizinischen Auflagen erfolgen.
Einheitliche Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin sowie anderer Fachgesellschaften werden in den nächsten Jahren umso wichtiger – geht es doch um eine Erhöhung unserer Aktivität durch Bewegung in Deutschland.
Was ist also zu tun:
Die Untersuchung sollte bis zum 35. Lebensjahr alle zwei bis drei Jahre erfolgen. Wer älter als 35 ist, sollte sich mindestens alle zwei Jahre untersuchen lassen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie regelmäßig Sport treiben und sich topfit fühlen. Das Durchlaufen beispielsweise eines Marathonrennens ist keine Garantie für einen risikofreien Gesundheitszustand.
Besonders wichtig ist die Durchführung eines Gesundheits-Checks, wenn Sie...
- Sportanfänger sind oder nach langer Pause wieder einsteigen
- Wettkämpfe bestreiten, sich aber noch nie haben durchchecken lassen
- Raucher oder ehemaliger Raucher sind
- durch Dispositionen wie Stoffwechselstörungen (z.B. mit erhöhten Cholesterinwerten oder Herzkranzgefäßverkalkungen), Bluthochdruck oder Übergewicht einer Risikogruppe angehören
- orthopädischen Probleme und degenerative Veränderungen der Gelenke haben
- „Bauchbetontes“ Übergewicht haben oder der Body-Mass-Index bei über 30 liegt.
Für eine erste Einschätzung: der PAPS-Test
Für eine erste Einschätzung Ihres gesundheitlichen Risikos beim Sport empfiehlt das Medical Team von SCC-RUNNING den PAPS-Test. Dieser Online-Fragebogen bietet Ihnen sofort eine Auswertung. Wichtigste Voraussetzung: Seien Sie bei der Beantwortung ehrlich zu sich selbst. www.scc-events.com/running/paps-test.php
Gesundheits-Check beim Arzt
Lassen Sie sich von einem sportmedizinisch kompetenten Arzt untersuchen. Der letzte Gesundheitscheck vor einem Marathonlauf sollte nicht länger als 6-8 Monate zurückliegen. Erst wenn aus sportmedizinischer Sicht nichts dagegen spricht, kann das Training forciert werden. Das gilt nicht nur für Laufanfänger, sondern auch für „alte Hasen“. In Abhängigkeit von Alter, Leistungsvermögen und Gesundheitszustand gilt folgender europäischer Standard:
Folgende Untersuchungen sollte der Arzt durchführen:
Sie sind jünger als 35 Jahre (Breiten-Freizeitsportler) ohne Risikofaktoren:
- Vorgeschichte (bsp. PAPS Test)
- umfassende Gesundheitsanamnese (orthopädisch internistisch)
- Ruhe EKG
- Standard Blutbild (bei Frauen zusätzl. Ferritin)
- Beratung und schriftlicher Befund
- Attest der Sporttauglichkeit
Fakultativ (wenn erforderlich)
- Belastungs EKG
- Lungenfunktion
Untersuchungsturnus: 2-4 Jahre
Sie sind älter als 35 Jahre (Breiten-Freizeitsportler) ohne Risikofaktoren:
- Vorgeschichte (bsp. PAPS Test)
- umfassende Gesundheitsanamnese (orthopädisch internistisch)
- Ruhe EKG
- Belastungs EKG
- Standard-Blutbild (bei Frauen zusätzl. Ferritin)
- Beratung und schriftlicher Befund
- Attest der Sportgesundheit
Fakultativ (wenn erforderlich)
- Echokardiogramm
- Lungenfunktion
Untersuchungsturnus: 2 Jahre
Bei Auffälligkeiten in jedem Alter oder bereits erkannten Risikoprofilen sind weitere Untersuchungen wie Belastungs-EKG, Herzecho, Langzeit- EKG, Langzeit Blutdruck, erweiterte Blutuntersuchungen etc. erforderlich.
Ziel ist es, neben den üblichen Krankheiten die seltenen, aber gefährlichen Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen. So erfolgt zunächst die Durchführung eines Standards (Kasten). Weiterführende Untersuchungen müssen vom Arzt medizinisch vertreten werden und sind dann Umfang der gesetzlichen Krankenversicherung. Darüber hinaus ist es sinnvoll, spezifische medizinische Leistungsanalysen unter Belastung mittels Spiroergometrie und Laktatuntersuchungen (nach Standard DGSP) für eine präzise Empfehlung für ein gesundheitlich optimal wirkendes Training oder Trainingsprogramm geben zu können.
Bei unseren Veranstaltungen bitten wir alle Teilnehmer, wichtige gesundheitliche Daten, wie zum Beispiel Asthma, Diabetes oder Bluthochdruck, sowie die Medikation zu sammeln und auf der Rückseite der Startnummer neben Ihrer Adresse und Telefonnummer zu vermerken.
Weitere Informationen unter sportmedizin@berlin-marathon.com oder unter www.scc-events.com/running/
SMS Sportmedizinischer Service -
offizieller medizinischer Partner des real,- BERLIN MARATHON.
Der sportmedizinische Marathon Check-up vom offiziellen sportmedizinischer Partner
des real,- BERLIN-MARATHON
Nähere Informationen finden Sie unter www.sms-berlin.de oder unter 030- 2000 381 11