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Swiss Alpine in Davos

Horst Dieter Bellack schrieb am 23. Juli an dieser Stelle über

“Meine Gedanken zum K 78“ - dem Lauf zum Swiss Alpine Davos am 26.

Juli 2003. Und wie er als “Flachlandtiroler“ diese hohe Anforderung

meistern wollte. Es hat einige Zeit gedauert bis wir diesen Bericht bekamen

– vielleicht auch ein wenig aus Enttäuschung darüber, daß

es in diesem Jahr leider nicht der K 78 wurde, sondern nur der “K

42“ – auch das ist aller Ehren wert. Aber lesen Sie selbst.

Meine Gedanken nach dem Lauf vom K 78 auf den C 42, dem Swiss Alpine

Davos, am 26. Juli 2003

Ja, da bin ich nun wieder seit ein paar Tagen zurück aus der Schweiz

und hatte noch keine Zeit mich dieser zweiten Sequenz zu widmen. Zuerst einmal

muss ich sagen, dass mir Land und Leute sehr gut gefallen haben. Nachdem dem

wir am Mittwochabend in Davos eintrafen, bezogen wir unsere Hotelzimmer und

gingen etwas später noch essen.

Am nächsten Tag trafen wir die anderen, bereits früher

angereisten, Berliner. Dann ging es mit der Bahn hoch zum Jacobshorn und von

hier aus ging es dann zu Fuß bergauf und bergab (mehr bergab) zur

nächsten Ortschaft. Diese Tour dauerte ca. anderthalb Stunden. Das war

einfach um das Gefühl für diese Gegend zu bekommen. Mir ging es gut

und den anderen Beiden, die mitgekommen waren, hatten auch keine Probleme.

Bettina hatte sich für den K 42 angemeldet und Dieter war für eine

Vereinskameradin mitgekommen hat ihre Anmeldung für den K 30

übernommen . Am Tag vor dem Lauf ging tagsüber jeder seinen Weg. Ich

sah mir zu Fuß am Vormittag die letzten ca. 7 Kilometer an, sprich ich

ging also ca. 14 Kilometer zu Fuß von Davos nach Teufi.

Die Kamera hatte ich schon mal dabei, um ein paar Impressionen festzuhalten.

Am Nachmittag hielt ich Mittagsruhe vor dem “großen“ Tag. Am

Abend trafen wir uns dann bei der Pastaparty. Hier gingen noch mal richtig

Kohlenhydrate in den Körper. Zuvor hatte ich mir am späten Nachmittag

die Bambiniläufe und Jugendläufe in den Altersklassen angesehen. Die

Nacht vor dem Lauf hatte ich dann doch nicht recht geschlafen. Es lag mit

Sicherheit nicht an einer eventuellen Aufregung, sondern doch eher an der in

Davos herrschenden Wärme und vielleicht auch an der Höhenlage. Wir

hatten zu diesem Zeitpunkt tagsüber 28 Grad Celsius und abends war es

nicht wesentlich kühler. Zum Morgen hin war es temperaturmäßig

okay. Dann war der 26. Juli da. Aufstehen um 05.30 Uhr, dann ins Bad und um

06.00 Uhr zum Frühstück. Um 07.00 Uhr geht es auf den Weg zum Start.

Das ist ein Fußweg von ca. 20 Minuten vom Hotel bis zum Stadion. Dort die

nicht benötigten Sachen abgegeben und 15 Minuten locker einlaufen.

Dann ist es sieben Minuten vor acht. Wir gehen langsam in die

Startaufstellung. Wir quatschen noch und dann ist es 08.00 Uhr und der

Startschuß fällt. Jetzt heißt es das eigene Tempo finden. Die

ersten drei oder vier Kilometer laufen ich noch zum Teil mit Jürgen

Köllner, Siglinde Hacke und Tobias Goltsche zusammen. Später hat dann

doch jeder sein Tempo gefunden. Zum Anfang geht es mehr runter als hoch, aber

wenn es dann auf den ersten ca. 10 km hoch geht, dann kann man das noch gerade

laufen als Flachländer. Alle Steigungen, welche dann auf mich zukamen,

waren dann doch fordernd. So das ich es wie die meisten Läufer tat,

nämlich hochgehen und dann runter wieder laufen. Zwischendurch gab es dann

auf der Strecke bis Kilometer 35 auch recht “nette“ Waldwege. Mal

etwas schmaler für nur einen Läufer gemacht oder auch mal für

zwei Läufer laufend oder hochgehend.

Und da fiel mir wieder auf, dass es auf dieser Welt nicht nur Läufer

sondern Nordic-Walker gibt. Es war auf diesen Wegen nicht oder nur schlecht

möglich als Läufer einen Nordic-Walker zu überholen. Bei

Kilometer 15 läuft Jürgen Köllner sein Tempo und davon. Siglinde

überholt mich “gemächlich“ bei Kilometer 17 oder 18,

jedoch ist sie bis ca. Kilometer 27 immer wieder mal in Sichtweite. Es

läuft immer noch gut. Es kommt der Kilometer 30 und ich habe richtig

Durst. Einer Zuschauerin kann ich das Getränk abschwatzen und etwas

später ist auch der Getränkepunkt erreicht. Marion Sarasa,

Bärbel Bornemann und Dr. Dieter Klawuhn rufen bei Kilometer 30 zu. Sie

haben ihre Distanz bereits hinter sich. Dann kommt Kilometer 34, 35 oder 36 und

die Oberschenkel melden sich mit Krämpfen. Das kannte ich bis dato so noch

gar nicht. Leider wurde es gar nicht besser. Was tun? Mein Verstand sagt mir,

nutze die Möglichkeit auf den C42 umzusteigen und nicht heldenhaft

unterzugehen. Dann ist von weitem schon der Punkt für die Trennung

zwischen K78 und C42 zu sehen.

Eine letzte Überlegung sagt mir, ich verliere hier nichts und steige um

auf die neu geschaffene Marathonstrecke. Jene für “Einsteiger und

Genießer“. Einsteiger bin ich, Gott sei Dank, nicht gewesen, aber

genossen habe ich es an diesem Tag zumindest auch nicht so richtig. Zumal die

Krämpfe in den Oberschenkeln eine ganze, ganze Weile noch immer wieder

auftraten. Als ich gerade dabei war mich wieder zu entkrampfen, kam ein

Mountainbiker. Ich fragte ihn wie weit es denn noch bis zum Ziel sei. Daraufhin

antwortete er mir, dass es nur noch drei Kilometer seien. Was er jedoch nicht

sagte, dass diese drei Kilometer nur noch bergan gingen! Es schien eine

Ewigkeit bis zum Ziel zu sein, aber es war dann doch irgendwann sichtbar. Im

Zielbereich angelangt fragte ich wo es denn jetzt lang ginge, da ich wusste,

dass wir als “Umsteiger“ auf den C42 noch eine Schleife laufen

mussten. Sie zeigte geradeaus weiter. Ich lief geradeaus weiter. Die Wege waren

derart staubig durch die Wärme und das bisschen Regen Tage zuvor hatte

auch nicht viel geholfen. Aber die Schleife schaffst du noch, dachte ich. Ich

lief und lief und lief und bekam langsam das Grübeln, ob ich denn auch

richtig sei. Dann kam mir ein K78 – Läufer entgegen, der kurz sagte,

dass er hier in Bergün den Lauf beendet.

Das brachte mich noch mehr ins Grübeln. Aber etwas später sah ich

dann zwei Personen, welche vom Aussehen her etwas mit dem Lauf zu tun haben

könnten. Ich lief zu ihnen und fragte nach der bewussten Schleife für

die Umsteiger vom K78 auf den C42. Daraufhin deuteten sie den Weg zurück

und meinten, dass die Strecke von Bergün aus in eine andere Richtung

verlaufen würden. Somit lief ich wieder zurück und auf diesem Weg

kamen mir noch einige K78 –Läufer entgegen, welche dass Ziel noch

weit weit vor sich hatten. Wie sich später heraus stellte, war ich bereits

ca. zwei Kilometer vor Tuors Davant (Kilometer 44,9). Wieder in Bergün

angekommen, berichtete ich von meiner Fehlleitung und das ich bereits eine gute

halbe Stunde nach dem ersten Eintreffen unterwegs sei. Später sagte mir

Jürgen Köllner, denn darauf kam ich in dem Moment gar nicht, dass die

Person nur auf die Startnummer gesehen hätte (rot gleich K78-Läufer)

und daraus schlussfolgerte, mich geradeaus weiter zu leiten. Nichts desto

trotz, als ich nun das zweite mal das Ziel erreichte, war ich doch froh den

Marathon in den Bergen absolviert zu haben. Von Bergün ging es dann mit

der Bahn nach Davos zurück. Eine Bekanntschaft der anderen Art machte ich

dann auf der Fahrt von Bergün nach Davos. Mir gegenüber saß

eine “Finisherin“ des Trans-Europa-Laufes. So stellte sich Brigitta

Biermanski vor. Sie sei hier schon mehrmals hier gelaufen und hätte heute

auch Probleme gehabt und so fand sie es andererseits positiv, den C42 Marathon

von der Strecke her kennen zu lernen.

În Davos angekommen ging ich erst einmal ins Hotel unter die Dusche.

Danach war ich dann noch im Zielbereich und auf der Straße davor um

unsere K78èr zu empfangen. Es wurde anschließend natürlich

gleich gefragt, warum und wie und wo. Aber das Gute war auch, dass unsere Leute

keine “Kommentare“ machten. Eine gute Stunde später trafen wir

uns dann alle in Jürgens Ferienwohnung zum gemütlichen Ausklang des

Tages. Es hatten alle ihr Erfolgserlebnis. Egal auf welcher Strecke. Am

nächsten Tag bin ich dann gemütlich von Dürrboden auf den

Scalettapass, um den “verpassten Höhepunkt“ in Augenschein zu

nehmen. Es ist so gesehen ein schöner Ausblick. Im nachhinein betrachtet

kann ich sagen, dass der K78 für mich möglich ist und ich im

nächsten Jahr wieder in Davos sein werde. Dann ein paar Tage früher

und ich hoffe, dass nichts dazwischen kommt. Aber das ist es, was man vorher

nie sagen.

Das ist nun aus meiner Sicht die kürzeste Version zu Davos. Inzwischen

habe ich auch die Bewag City-Nacht vom Wochenende hinter mir und bin angepasste

47:38 gelaufen. Es geht also wieder mit dem Laufen, insofern bin ich

zufrieden.

Mit den besten Grüßen

Horst-Dieter Bellack

 

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