Der Darmstadt-Cross ist nach den finanziellen und auch organisatorischen
Absagen der Neusser Cross-Challenge und des Heide-Crosslaufes in Köln die
erste Adresse in Sachen Cross-Country-Laufen in Deutschland. Der 40. Berliner
Cross-Country-Lauf vom 9.11.2003 von SCC-RUNNING hat zwar eine viel
längere und ruhmreiche Vergangenheit, aber er hat nunmehr leider nur noch
eine lokale Bedeutung.
Wenn am Sonntag (16.) um 12.00 Uhr auf der Lichtwiese unweit des
ehrwürdigen Hochschulstadions der erste Startschuss fällt, werden
mehr als 800 Läuferinnen und Läufer an der Startlinie stehen. Damit
ist der Darmstadt-Cross nach dem klammheimlichen Begräbnis des Deutschen
Cross-Cup der letztlich einzige “Überlebende“ unter den
namhaften Cross-Veranstaltern hierzulande. “Meine wichtigste Aufgabe war
es zunächst“, weist der für Crosslaufen beim Deutschen
Leichtathletik-Verband (DLV) zuständige frühere
Weltmeisterschaftsdritte Detlef Uhlemann den Weg, “unsere Athleten zu
einem Start in Darmstadt zu bewegen. Wenn wir im Laufbereich künftig
wieder etwas bewegen wollen, dann geht dies nur über harte Crossläufe
in den Wintermonaten! Und Darmstadt spielt im Trainingsaufbau für die
Europameisterschaften in Edinburgh eine entscheidende Rolle!“
So wird beim Darmstadt-Cross ein Großteil der deutschen Laufelite an
den Start gehen und dem veranstaltenden ASC Darmstadt einen weiteren Schub
geben, trotz dem allgemeinen Abwärtstrend im Laufbereich an der
attraktiven Veranstaltung auf der für Querfeldeinlauf nahezu idealen
Lichtwiese festzuhalten.
“Mit über 800 Teilnehmern können wir nicht nur ein
vorzügliches Meldeergebnis vorweisen, sondern auch eine vorzügliche
Besetzung in praktisch allen Wettbewerben!“ umreißt Organisator
Wilfried Raatz die Bedeutung des Darmstadt-Cross. “Die Wettbewerbe werden
kaum schwächer besetzt sein als eine deutsche Meisterschaft. Vielleicht
sogar noch besser, weil bei den Männern und Frauen auch einige
internationale Läufer am Start sein werden“.
Ein Blick in die Meldeliste bestätigt dies. So trifft die deutsche
5000- und 10 000 m-Meisterin Sabrina Mockenhaupt auf die beiden Braunschweiger
Läuferinnen Susanne Ritter und Birte Bultmann, auf die wieder genesene
Melanie Kraus und auf die talentierten Tina Tremmel, Andreina Byrd und die
letztjährige Cross-Cup-Gewinnerin Michaela Schedler. Auch die 1500
m-Spezialistin Kathleen Friedrich schnürt zu Beginn der Wintersaison die
Spikes über die für sie ungewohnt lange 5 600 m-Distanz.
Bei den Männern gilt der Vorjahressieger Wilson Chemweno auf der 9 100
m langen Distanz wiederum als erster Sieganwärter. Gegen die vornehmlich
aus Kenia stammenden weiteren Mitbewerber um einen Spitzenplatz werden es die
deutschen Läufer um Crossmeister André Green, Oliver Dietz, Damian
Kallabis, Michael May und Oliver Mintzlaff schwer haben.
Stark besetzte Läufe im Jugend- und Schülerbereich runden eine
Veranstaltung in Darmstadt ab, die trotz der Tradition von siebzehn
Cross-Veranstaltungen auf der Lichtwiese auch mit interessanten Neuerungen
aufzuwarten weiss. So ist neben einer für Zuschauer attraktiv
verkürzten Crossrunde mit zahlreichen Kehren und Bodenwellen auch das
Interesse am Cross-Sprint über eine Distanz von 600 m überaus
groß, so dass hier in Vor- und Endläufen die Tagesbesten ermittelt
werden müssen.
Wilfried Raatz, dem umtriebigen Veranstalter des Darmstadt-Cross, ist es zu
verdanken, daß die Idee vom leistungsfördernden Crosslauf in
Deutschland nicht ganz untergeht.
Hier die interessanten Starter auf einen Blick:
Männer (9100 m)
1 Wilson Kipkosgei Chemweno (78/ Kenia)
2 André Green (73LG Wedel-Pinneberg)
3 Oliver Dietz (77/ LG Braunschweig)
4 Christian Knoblich (76/ LAC Quelle Fürth/ München)
5 Damian Kallabis (73/ VfB Stuttgart)
6 Oliver Mintzlaff (75/ LG Bonn/ Troisdorf/ Niederks)
7 Dominik Burkhardt (77/ LG Eintracht Frankfurt)
8 Cian McLoughlin (74/ Spiridon Frankfurt)
9 Guido Streit (76/ TSV Bayer Leverkusen)
10 Michael May (79/ TSV Bayer Leverkusen)
13 Stephan Freigang (67/ SC DHfK Leipzig)
14 Volker Fritzsch (79/ SC DHfK Leipzig)
16 Joshua Killy (71/ Kenia)
18 John S. Chepochock (78/ Kenia)
19 Lars Haferkamp (79/ Gerolsteiner LGV)
28 Fahd Mellouk (79/ Dürener TV)
Junioren (9100 m)
81 Bastian Rodowski (82/ TSV Bayer Leverkusen)
82 Gamachu Roba (81/ ASC Darmstadt)
83 Till Hoffmann (81/ TV Seeheim)
84 Torben Everszumrode (81/ LAZ Mönchengladbach)
86 Hillary Kipkosgei Kemboi (86/ Kenia)
Frauen (5500 m)
101 Sabrina Mockenhaupt (80/ LG Sieg)
102 Susanne Ritter (78/ LG Braunschweig)
103 Birte Bultmann (74/ LG Braunschweig)
104 Lilian Chelimo (76/ Kenia)
105 Melanie Kraus (74/ TSV Bayer Leverkusen)
106 Olpher Oruke (73/ Kenia)
108 Tina Tremmel (81/ Tina Tremmel)
109 Andreina Byrd (78/ Schweriner SC)
112 Alexandra Petri (72/ ASC Darmstadt)
114 Kathleen Friedrich (77/ LAC Erdgas Chemnitz)