Sie ist die Jeanne d´Arc des Frauenlaufs - Kathrine Switzer, die vor 44 Jahren beim legendären Boston Marathon als Frau inkognito als K. V. Switzer mitlief, da Frauen damals nicht zugelassen waren. Als einer der beiden Race Directors den Frevel vom mitfahrenden Pressebus entdeckte, ließ er anhalten und machte sich daran, die „Schwarzläuferin“ aus dem Rennen zu schubsen. Das misslang allerdings, da ein mitlaufender Bekannter Switzers, zudem Diskuswerfer und nicht ganz klein, den Race Director am Straßenrand entsorgte.
Die Bilder gingen um die Welt und Kathrine Switzer war berühmt. Sie gewann 1974 den New York Marathon, als dieser noch im Central Park von Manhattan kreiselte, in 3:07:29 und war 1975 beim Boston Marathon Zweite in 2:51:27, übrigens hinter Liane Winter aus Wolfsburg, die in 2:42:24 Weltbestzeit lief. In Boston waren seit 1972 auch Frauen offiziell zugelassen – dies war mit ein Verdienst von Kathrine Switzer. In den Achtziger Jahren brachte sie den Kosmetikkonzern Avon dazu, sich für Frauenläufe zu engagieren und es entstand eine Frauenlauf-Serie, die international ausgeweitet wurde und vielerorts heute noch Bestand hat. So gibt es den AVON RUNNING Berliner Frauenlauf bereits seit 1984. Gerade in den letzten Jahren erfreute er sich steigender Beliebtheit und ist mit über 17.000 Teilnehmerinnen der mit Abstand größte deutsche Frauenlauf.
Kathrine Switzer startet am 25. September beim BMW BERLIN-MARATHON mit der Startnummer F50.
„Marathon Woman“ beim Literaturmarathon am 18. September
Ihr Buch „Marathon Woman“ wurde nun auch ins Deutsche übersetzt und titelt mit der Unterzeile „Die Frau, die den Laufsport revolutionierte“. Beim traditionellen Literaturmarathon im Rahmen des BMW BERLIN-MARATHON am 18. September, also eine Woche vor dem Startschuss, liest Gesine Strempel aus diesem Buch, das sie übersetzt hat (17 Uhr im Jazzclub Schlot in Berlin-Mitte, Zugang über Schlegelstraße 26, U6/Naturkundemuseum).
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