Angeführt vom schnellsten Marathonläufer aller Zeiten, Geoffrey Mutai (30, Kenia), ist einmal mehr ein internationales Weltklassefeld am Start beim größten deutschen Marathon am 30. September. Im Frühjahr 2011 hatte Mutai für eine Sensation gesorgt: Beim Boston-Marathon stürmte er nach 2:03:02 Stunden ins Ziel. Dass die Zeit nicht als Weltrekord anerkannt wurde, hängt damit zusammen, dass die Punkt-zu-Punkt-Strecke von Boston nicht die entsprechenden Kriterien erfüllt. Doch unabhängig davon – niemand hätte für möglich gehalten, dass auf der schwierigen, hügeligen Boston-Strecke eine derartige Zeit möglich sein könnte.
Der Marathon-Weltrekord steht bei 2:03:38 Stunden, aufgestellt beim BMW BERLIN-MARATHON 2011 durch den Kenianer Patrick Makau. Geoffrey Mutai kennt die schnelle Berliner Strecke aus dem Jahre 2010, als er bei Dauerregen Zweiter war, knapp hinter dem Sieger Makau (2:05:08/2:05:10). Davor war Mutai im Frühjahr 2010 in 2:04:55 ebenfalls Zweiter beim Rotterdam Marathon (wiederum knapp hinter Makau).
Zu seinen stärksten Konkurrenten zählt sein Landsmann Jonathan Maiyo, der mit einer Bestzeit von 2:04:56 zu Buche steht, die er Anfang des Jahres als Viertplazierter beim Marathon in Dubai erzielte. Außerdem am Start ist der Äthiopier Deressa Chimsa (2:05:42) und Kenianer Nicholas Kamakya (2:06:34). Mit Interesse darf auch das Abschneiden zweier Marathon-Debütanten erwartet werden: Geoffrey Kipsang (Kenia) hatte 2011 souverän den Vattenfall BERLINER HALBMARATHON gewonnen und seine Halbmarathon-Bestmarke inzwischen auf hochklassige 59:26 geschraubt. Letztes Jahr war er als Tempomacher beim BMW BERLIN-MARATHON bis zum Ausstieg von Haile Gebrselassie mit von der Partie – er kennt also die Berliner Strecke und ist heiß darauf, auch die letzten sechs Kilometer unter Wettkampfbedingungen kennenzulernen. Dennis Kimetto (Kenia) ist der Sieger des diesjährigen Vattenfall BERLINER HALBMARATHON, wo er in 59:14 siegte, außerdem ist er der Weltrekordler über die 25-km-Distanz (2012). Beiden ist zuzutrauen, dass sie das hohe Tempo der Spitzengruppe um Geoffrey Mutai annehmen.
Der Wattenscheider Jan Fitschen wird in Berlin versuchen, von der starken Konkurrenz in seinem Leistungsbereich zu profitieren und seine Bestmarke von 2:15:40 (Frankfurt 2011) zu verbessern.
Äthiopierinnen, Kenianerinnen und Anna Hahner: ein starkes Frauenfeld am Start
Hochkarätig ist auch das Feld der Eliteläuferinnen. Favoritin ist die Äthiopierin Aberu Kebede, die im Berliner Dauerregen-Marathon von 2010 siegreich war und zwischenzeitlich ihre persönliche Bestmarke auf 2:20:33 verbessern konnte. Ihr Ziel ist es, in den auserlesenen Kreis jener Läuferinnen vorzustoßen, die schneller als 2:20 gelaufen sind, sprich: das absolute internationale Topniveau zu erreichen. Zu ihren stärksten Konkurrentinnen zählen die Äthiopierin Ashu Kasim (2:23:09), die Kenianerin Philes Ongori (2:24:20) und Flomena Chepchirchir (2:24:21). Mit Interesse erwartet man das Abschneiden der jungen Kenianerin Valentine Kipketer, die bei ihrer Marathonpremiere im Frühjahr in Hamburg in 2:28:12 Fünfte wurde und auf der flachen Berliner Strecke deutlich schneller laufen könnte. Sie hatte 2011 mit gerade 18 Jahren den Vattenfall BERLINER HALBMARATHON gewonnen.
Aus deutscher Sicht ist man gespannt auf das Abschneiden von Anna Hahner (22) aus Fulda, die im Frühjahr in Düsseldorf ihre Marathonpremiere in erstaunlichen 2:30:14 Stunden beendet hatte und vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nicht für eine Olympia-Nominierung vorgeschlagen wurde. Grund: es fehlten 14 Sekunden zur geforderten Norm. In Fachkreisen wurde kritisiert, dass der DLV hier die Gelegenheit versäumt habe, neben drei älteren Athleten (Friedrich, de Zordo, Bartels) auch einer jungen Athletin das Vertrauen zu schenken.
Live auf n-tv und Eurosport
Der BMW BERLIN-MARATHON am 30. September wird live auf n-tv und Eurosport übertragen (8.30 – 12.30 Uhr auf n-tv, 8.45-11.30 Uhr auf Eurosport). n-tv berichtet zudem in der Woche vor dem Lauf über das Rahmenprogramm und die wichtigsten Neuigkeiten sowie über laufbezogene Themen.
Newsarchiv
Newsarchiv
Wer kann Geoffrey Mutai das Wasser reichen?
Anzeige
Anzeige