In der deutschen Laufszene ist er bekannt „wie ein bunter Hund“, da er nicht nur läuft, sondern auch journalistisch und schriftstellerisch tätig ist.
Wie er den Spartathlon und andere Ultras meistert und große Anerkennung hervorruft , ist auch seine „spitze Feder“ und seine Meinung berühmt und auch gefürchtet.
Sein Buch „Irgendwann musst Du nach Biel“ hat Schlagzeilen gemacht als bekanntestes und frühes Zeugnis einer eigenständigen belletristischen Laufliteratur (1978), jetzt enthalten in dem Erzählband „Laufende Vorgänge“ (1996).
Groß ist die Zahl der Bücher und seiner Beiträge in Zeitungen und Fachzeitschriften:
Für Lauf–Einsteiger „Spaß mit Laufen“ und „Fit mit Laufen“, der Reportagenband „Herausforderung Marathon“, der auch die frühe (1981) GEO–Reportage über den New York–Marathon enthält.
Werner Sonntag wurde geboren am 22.6.1926 in Görlitz (bis 1945 Schlesien).
Nach Kriegsdienst (seither Pazifist) und sowjetischer Gefangenschaft Ausbildung zum „Neulehrer“ in der sowjetischen Besatzungszone war er ein Jahr im Schuldienst, Jugendsekretär im Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, etwas Zeitungswissenschaft (bei dem Heine-Spezialisten Walther Victor), im wesentlichen Autodidakt, Interessengebiet Psychologie; Redaktionsassistent bei der „Jungen Welt“, Verlagsredakteur in Ostberlin, nach Ausschluß aus FDJ und SED 1952 Übersiedlung in die damalige Bundesrepublik Deutschland.
Redakteur bei Zeitungen
Er war Redakteur bei Tageszeitungen, darunter 17 Jahre bei der „Stuttgarter Zeitung“ (in zwei Zeitabschnitten) sowie bei Zeitschriften, jahrelange Mitarbeit bei der renommierten „Zeit“, Veröffentlichungen in anderen Zeitungen und Zeitschriften, darunter im „Stern“ eine Skilanglauf–Reportage über den „Engadiner“.
Die Liebe zu den Ultras zeigt sich in dem Werk: „Mehr als Marathon. Handbuch für Ultralangläufer“ (2 Bände) – das soll einbändig und gründlich überarbeitet in eigener Regie wieder erscheinen.
Er war Mitarbeiter der ersten Stunde bei „Spiridon“, dann einige Jahre Chefredakteur von „Condition“, auch bei „Volkssport“ war er mit dabei.
Zuletzt arbeitete er auch als Kolumnist bei der deutschen Ausgabe von „Runners World“.
2003 wurde er mit dem Medien Award des Münchner Medien-Marathons ausgezeichnet.
Aus gesundheitlichen Gründen zum Lauftraining
Werner Sonntag ist seit 1955 verheiratet, hat einen Sohn und drei Enkel, Er wohnt in 73760 Ostfildern bei Stuttgart.
Aus gesundheitlichen Gründen begann er das erste Lauftraining 1966, lief seinen ersten Volkslauf 1967 und 1968 seinen ersten Marathon - der erste 100-km-Lauf wurde dann 1972 „ausprobiert“ – die Ultras, jenseits des Marathon, ließen ihn dann nicht mehr los.
Den Spartathlon in Griechenland beendete er zweimal regulär erfolgreich, einmal mit Verspätung.
Biel - und nochmal Biel
Nicht zu toppen sind die 31-malige Teilnahme am 100 km in Biel, die 14-malige Teilnahme am Rennsteiglauf, die Teilnahme an jedem Swiss-Alpine Marathon, die 9-malige Teilnahme Jungfrau-Marathon und die neunmalige erfolgreiche Teilnahme am BERLIN-MARATHON. Insgesamt 309 Marathons und Ultramarathons hat Werner Sonntag unter seine Füße genommen und erfolgreich „überlebt“ – das ist wahrlich zu bewundern.
Ob er seinem geliebten Laufsport weiter betreiben kann jenseits der 80 Jahre muß die nächste Zeit erweisen. Zur Vermeidung eines Infarktes musste er sich einer Bypassoperation unterziehen – in der Rekonvaleszenzphase kann er sich mit Walking wieder fit machen.
Zum BERLIN-MARATHON 2006 war er schon angemeldet – und er wäre damit auch der älteste Teilnehmer gewesen - schließlich hätte es ein für ihn ein Teilnahme-Jubiläum werden können, den BERLIN-MARATHON zum 10-mal erfolgreich zu beenden.
Und damit hätte der BERLIN-MARATHON Jubilee-Club auch wieder ein neues Mitglied.
Jetzt gilt es aber langsam wieder aufzubauen und Schritt für Schritt das Herz und den Körper – nicht mehr an Ultras – aber an sehr viel kürzere Distanzen – zu gewöhnen.
Dazu wünschen wir Erfolg, verbunden mit einer herzlichen GRATULATION nach Ostfildern zum Erleben des 80. Geburtstages und sagen gleichzeitig Dank für das jahrzehntelange Engagement für den Laufsport.
Und den 33. real,- BERLIN-MARATHON könnte man natürlich auch walken!
Alles Gute und DANKE für alles was Du dem LAUFSPORT gegeben hast.