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Wilson Kipsang will das Jubiläum mit einem Weltrekord krönen

 Fällt am Sonntag beim 40. BMW BERLIN-MARATHON zum neunten Mal ein Weltrekord? Wilson Kipsang will das Jubiläumsrennen mit 41.120 angemeldeten Läufern aus 119 Nationen (Start 8.45/live in der ARD) mit einer neuen Bestmarke krönen. Sein kenianischer Landsmann Patrick Makau war in Berlin vor zwei Jahren 2:03:38 Stunden gelaufen. Wilson Kipsang hatte diese Marke vier Wochen danach bei seinem Sieg beim BMW Frankfurt-Marathon um gerade einmal vier Sekunden verfehlt. In Berlin will der 31-Jährige nun den Weltrekord angreifen. Die Witterungsbedingungen versprechen jedenfalls gut zu werden: Sonnig bis leicht bewölkt mit 11 Grad zur Startzeit, später bis 15 Grad.

 „Seit ich mit den Vorbereitungen auf Berlin begann, habe ich den Weltrekord im Kopf. Ich konnte sehr gut trainieren“, sagte Wilson Kipsang während der Pressekonferenz am Freitag. „Das Rennen in Frankfurt vor zwei Jahren hat mir gezeigt, dass es möglich ist, den Weltrekord zu brechen. Wenn wir am Sonntag alle gut zusammenarbeiten, dann können wir es schaffen.“ Wilson Kipsang hat mit Edwin Kiptoo einen der Tempomacher aus seiner eigenen Trainingsgruppe mit nach Berlin gebracht. „Marathon ist eine lange Reise. Wenn man mit anderen zusammenarbeitet dann wird es leichter“, erklärte Wilson Kipsang, der die erste Hälfte der Strecke in 61:45 Minuten laufen möchte.

Für Wilson Kipsang, der in Frankfurt auch schon 2010 gewonnen hatte, wird es am Sonntag der erste Start beim BMW BERLIN-MARATHON sein.

Mit Geoffrey Kipsang, der nicht mit Wilson verwandt ist, und Eliud Kipchoge sind am Sonntag zwei kenianische Landsleute im Rennen, die Wilson Kipsang durchaus Paroli bieten könnten. „Mein Ziel ist eine persönliche Bestzeit. Ich bin gut vorbereitet und freue mich darauf, mit Wilson zu laufen“, sagte Geoffrey Kipsang. Der erst 20-Jährige lief im vergangenen Jahr beim BMW BERLIN-MARATHON ein starkes Debüt mit Rang drei in 2:06:12 Stunden. Noch besser war die Marathon-Premiere von Eliud Kipchoge. Der frühere 5.000-m-Weltmeister gewann im April den Hamburg-Marathon in 2:05:30 Stunden. Kipchoge will das Weltrekordtempo am Sonntag mitlaufen.

 „Ich werde mich an die Pacemaker der ersten Gruppe anschließen. Aber ich sage jetzt nicht, dass ich Weltrekord laufen werde. Ich will einfach versuchen, so gut es geht mitzuhalten. Mein Ziel ist eine neue persönliche Bestzeit“, erklärte Eliud Kipchoge, der neben den früheren Weltrekordlern Paul Tergat (Kenia) und Haile Gebrselassie (Äthiopien) der einzige Läufer der Welt ist, der über 5.000 m unter 12:50 Minuten, über 10.000 m unter 26:50 und im Marathon unter 2:06 Stunden gelaufen ist.

 „Darauf bin ich sehr stolz“, sagte Eliud Kipchoge. Es wäre eine Überraschung, wenn am Sonntag der Sieger des 40. BMW BERLIN-MARATHON nicht Wilson Kipsang, Eliud Kipchoge oder Geoffrey Kipsang heißen würde. Und zumindest die Jahresweltbestzeit, die der Äthiopier Lelisa Desisa im Januar in Dubai mit 2:04:45 Stunden aufgestellt hat, sollte in Berlin unterboten werden.

 Weiter hinten im Elitefeld hoffen die deutschen Marathonläufer darauf,  positive Akzente setzen zu können. Neu im deutschen Marathon-Team ist  Marcin Blazinski. Aus Polen stammend, hat er inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft und startet für Eintracht Frankfurt. In Düsseldorf steigerte sich Blazinski im April als Zehnter auf 2:14:45. Doch damit war er nicht zufrieden, denn eine Zeit um 2:12:30 ist das Ziel für dieses Jahr.

Man darf gespannt sein, ob Falk Cierpinski (SG Spergau) und André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf) sich an die Fersen von Blazinski heften werden. Beide hatten in den vergangenen Jahren diverse Probleme mit Verletzungen beziehungsweise Krankheiten, so dass ihre Bestzeiten schon einige Jahre alt sind. Cierpinski, der Sohn des Marathon-Doppel-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski (1976 und ’80), lief 2008 in Berlin 2:13:30, Pollmächer erreichte 2009 in Düsseldorf 2:13:09.

„Nach einer zweijährigen Abstinenz vom Marathon ist natürlich auch etwas Angst dabei, wenn ich jetzt wieder in ein solches Rennen gehe. Mein Ziel ist deswegen vor allem die Ziellinie – ich möchte wieder ein Marathon-Ergebnis stehen haben“, sagte André Pollmächer, der zum letzten Mal beim WM-Marathon 2009 in Berlin das Ziel erreichte. Damals wurde er 18. in 2:15:36. Nach einer gut einjährigen Pause startete Pollmächer 2011 beim BMW Frankfurt Marathon, kam jedoch beim Olympia-Qualifikationsversuch nicht ins Ziel. Anschließend verhinderten immer wieder Verletzungsprobleme einen Marathonstart.

 

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Interview Andre Pollmächer

Andre Pollmächer vor dem Marathon. Er spricht über die Herausforderung des Rennens am Sonntag, Verletzungen und wie er jetzt sein eigner Trainer ist.

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