An der Fussball-Weltmeisterschaft in Deutschland kommt niemand vorbei. Auch wir nicht. Aber keine Angst - wir werden keine Fußball-Ergebnisse hier veröffentlichen.
Wir nehmen allerdings die Fußball-Weltmeisterschaft als Anregung, Ideengeber und Motivationsschub für die 12. IAAF Weltmeisterschaften der Leichtathletik in Berlin 2009 wahr.
Wenn die Leichtathleten nur ein Bruchteil dessen auf "die Beine stellen" was der Fussball für seine Sportart in der Öffentlichkeit, in der Politik, in der Wirtschaft, in den Medien, in der Kultur, den Wissenschaften, den Kirchen, den Museen ... fertig bringt, dann kann sich diese Sportart 2009 auch glücklich schätzen.
Wir werden parallel zur Fußball-WM Beiträge publizieren, die sich mit dem Fussball und der WM beschäftigen, aber genausogut liesse sich das auf die Sportart Leichathletik projizieren.
Wir beginnen heute mit einem Beitrag von Dr. Detlef Kuhlmann über die Kirchen und deren Aktivitäten bei der Fussball-Weltmeisterschaft.
Als neulich die Deutsche Bischofskonferenz in Berlin stattfand, stand sogar die Fußball Weltmeisterschaft auf der Tagesordnung: Die Gemeinden sollen Gastfreundschaft zeigen und zu Orten der Begegnung werden, forderten die versammelten Bischöfe geradezu selbstverständlich - die kostenfreie Vorführung von Fernsehübertragungen der WM-Spiele eingeschlossen.
Das allseits verkündete Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“ erhält somit eine christlich-klerikale Dimension. Bei der Evangelischen Kirche ist das nicht anders. Der Fußballwelt zu Gast bei den Kirchen …
Ein starkes Stück Leben
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat beispielsweise eine anspruchsvoll aufgemachte Broschüre mit dem Titel „Ein starkes Stück Leben“ herausgegeben. Sie versammelt „Ideen und Entwürfe für die kirchliche Arbeit anlässlich der FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006“ (so der Untertitel).
Schon im Geleitwort verkündet Bischof Dr. Wolfgang Huber, der Vorsitzende des Rates der EKD, dass auch die WM ein Anlass sei, Gott zu loben. Aber sie ist auch eine willkommene Gelegenheit dafür, die Menschen wieder daran zu erinnern, „dass Fußball ein starkes Stück Leben und ein wunderbares Spiel ist - nicht mehr und nicht weniger“.
Die Broschüre kann für 3 EURO zuzüglich Versandkosten beim Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover oder per Email versand@ekd.de bestellt werden.
Selbstverpflichtung
„Fair Play for Fair Life“ - lautet das Motto einer Kampagne und ist zugleich der Titel einer gerade erschienenen 16-seitigen Zeitung, die gemeinsam von der Aktion „Brot für die Welt“ und der Deutschen UNESCO-Kommission zur Fußball-WM 2006 herausgegeben wird. Kinder und Jugendliche sollen in Schule, Verein und anderen sozialpädagogischen Einrichtungen mit dem Anliegen „Fair Play for Fair Life“ vertraut gemacht werden - beispielsweise mit der Anerkennung von sog. „Selbstverpflichtungen“ beim Fußballspiel und anderswo - wörtlich:
„Ich verpflichte mich, meine Mitspieler nicht anzumachen, sondern zu motivieren“. Auch diverse Unterrichtsmaterialien werden bereitgestellt (mehr dazu unter: www.brot-fuer-die-welt.de).
In die gleiche Richtung geht auch eine Sammlung mit allerhand Liedern, spielerischen und fußballerischen Aktivitäten für Kinder und Jugendliche sowie mit Vorschlägen für einen „Fußball-Gottesdienst“ und mit Texten als „Anstoß-Gebete“. Ihr Titel lautet „Fans, Fairplay & Fußballfieber. Fußball und die Eine Welt“,. Das Buch wird gemeinsam herausgegeben von den kirchlichen Organisationen Misereor und Brot für die Welt - zu bestellen über: www.kontakte-musikverlag.de
Anstoß für den Glauben
Seit zwei Jahren schon koordiniert die bundesweite Initiative „kickoff2006: Anstoß für den Glauben“ viele missionarische Aktivitäten im Vorfeld und rund um die WM, darunter Seminare von Chemnitz bis Kassel. Das Kuratorium von „kickoff2006“ ist prominent besetzt mit Otto Schily und Wolfgang Overath sowie mit Günther Beckstein und Peter Hahne; mehr dazu im Internet unter:
www.kickoff2006.org.
Fußball wird schließlich hier und da auch richtig gespielt - nicht etwa an der Kirchenmauer, sondern auf einem mobilen Kirchenfeld, das sich „Street-Soccer-Church“ nennt und beim Gesamtverband der Christlichen Vereine Junger Menschen (CVJM) ausgeliehen werden kann: ein komplettes Fußballspielfeld in den Maßen 14x18 Meter und mit einer Spitze an der linken Torseite (mehr dazu unter www.cvjm.de).
In der Draufsicht sieht das Spielfeld dann tatsächlich aus wie eine Kirche und dann heißt es wirklich:
Kicken in der Kirche …
Dr. Detlef Kuhlmann