Vor dem IAAF-Council, das durch den Vize-Präsidenten Arne Ljundquist angeführt wurde, stellten Klaus Wowereit und Clemens Prokop bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki heraus, wie wichtig diese WM 2009 für Berlin ist, aber auch für ganz Deutschland. „Sport ist für unsere Gesellschaft sehr wichtig, und Deutschland profitiert davon. Die Länder müssen zusammenarbeiten, um erfolgreich zu sein, nicht nur im Sport, sondern auch in der Politik und in der Kultur“, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit vor dem Council. Auch SCC-RUNNING steht hinter der WM im Jahr 2009 in Berlin. Das Deutsche Organisationskomitee für die Weltmeisterschaften 2009 in Berlin hatte am Montag das IAAF Council in die Deutsche Botschaft in Helsinki eingeladen. Unter ihnen war der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, der deutsche Leichtathletik-Präsident Clemens Prokop sowie Berlins Senator für Bildung und Sport, Klaus Böger.
Berlin ist gut vorbereitet
Dass Berlin bereit ist für die WM, daran zweifelt wohl keiner. „Wir brauchen keine neue Infrastruktur. Das Olympiastadion steht mit seiner blauen Bahn bereits seit einem Jahr zur Verfügung, und Angst vor Regen und somit weniger Zuschauern müssen wir auch keine haben, da das ganze Stadion überdacht ist. Das ‚Athletendorf’, das es normalerweise gibt, wird durch das Estrel Hotel ersetzt. Dort gibt es genug Zimmer, um als Sportlerhotel und Meetingplace zu fungieren. Alles ist bereits gebucht und somit unter Dach und Fach“, sagte Klaus Wowereit. „Um eine Anbindung zum Olympiastadion brauchen wir uns ebenfalls keine Sorgen zu machen. Es ist alles vorhanden und muss bis 2009 nur gegebenenfalls modernisiert werden.“
"Athleten haben es schwer"
Dass aber auch die Berliner das drittgrößte Sportevent der Welt, nach den Olympischen Spielen und der Fußball-Weltmeisterschaft, unterstützen, darüber ist Klaus Wowereit nicht besorgt. „Wir bekommen das Stadion voll. Ich glaube, dass wir beim ISTAF, dem größten Leichtathletik-Meeting in Deutschland, zeigen, dass sich die Berliner mobilisieren lassen“, sagte der Regierende Bürgermeister. Bei der WM werden auch viele internationale Gäste nach Berlin kommen und somit die Berliner Wirtschaft mit ankurbeln. Aber nicht nur die Wirtschaft soll florieren. „Es ist wichtig, junge Leute zu motivieren und ihnen neue Impulse zu geben. Es gibt viele junge Athleten, die ab einem gewissen Alter aufhören mit dem Sport, um sich beruflich zu orientieren. Heutzutage ist es sehr riskant sich nur auf den Sport zu konzentrieren. Ohne Sponsoren wie die Bundeswehr oder einige wenige Firmen wäre es selbst für unsere Top-Athleten oft nicht möglich, sich nur dem Sport zu widmen.“
Nächstes Treffen beim ISTAF
Während des ISTAF am 4. September wird das Organisationskomitee in Berlin zusammenkommen, um die nächste Phase vorzubereiten, auch wenn diese wohl erst in der zweiten Jahreshälfte 2006 beginnen wird. „Wir werden uns unter anderem mit der Maskottchenfrage beschäftigen“, sagte Wowereit. Das Werbung heutzutage wichtiger denn je ist, bleibt wohl unbestritten, umso wichtiger wird es für Berlin sein, sich gut zu präsentieren „und das geht nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen – der DLV und Berlin zusammenarbeiten,“ sagte Wowereit, der den Zehnkampf am interessantesten findet und dem Berliner Andre Niklaus die Daumen drückt.
Olympiastadt Berlin?
Aber nicht nur die WM im Jahr 2009 war ein Thema bei dem Treffen. Klaus Wowereit rührte auch kräftig die Werbetrommel für eine mögliche Kandidatur von Berlin als Olympiaausrichter. Berlin hatte 1996 die Wahl gegen Sydney für die Olympischen Spiele 2000 verloren. Viele werden sich noch heute an das Maskottchen, das gelbe Bärengesicht, erinnern. Wowereit versicherte dem Council, Berlin seit bereit für die Olympischen Spiele. „Wir wissen, dass es einen harten Wettkampf auf der ganzen Welt gibt um die Olympischen Spiele. Es ist, das weiß ich, nicht leicht für das Council sich für eine Stadt zu entscheiden, denn heutzutage gibt es keine ‚schlechteren’ Städte als andere. Ich kann Ihnen nur sagen: Berlin ist bereit!“
Marisa Reich