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XRace 04 – Vier auf einen Streich

Minicup für Kids, Deutsche Halbmarathon Meisterschaft, XRace Open

und Last Man / Woman out – das SCC XSpeed-Team hatte sich am vorletzten

Augustsonntag beim 3. XRace Rund um die Goldelse viel vorgenommen – und

erreicht.

Lohn des anspruchsvollen Programms: Das 3. XRace Rund um die Goldelse

startete mit einem satten Teilnehmerrekord. Über 750 Skater, das waren

rund 120 Teilnehmer mehr als im Vorjahr, kamen am 22. August bei bestem

Spätsommerwetter nach Berlin. Dort drehte sich von 14 bis 20 Uhr zwischen

S-Bahnhof Tiergarten und Entlastungsstraße beim 3. XRace Rund um die

Goldelse einmal mehr alles um die kleinen Rollen.

Zum Auftakt um 15 Uhr ernteten die kleinsten Skater großen Applaus bei

den begeisterten Zuschauern. 33 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren rollten

beim XRace Mini-Cup 500 Meter rund um die Siegessäule. Den Startschuss

für die Minis gab Berlins PDS-Bundespolitikerin Petra Pau.

Ausgerüstet wie die Großen mit Helm, Brille, Speed-Anzug,

Startnummer und Zeitnahmetransponder legten die 33 Nachwuchssportler nicht nur

einen perfekten Start hin, sondern sprinteten den halben Kilometer bis zur

Ziellinie in wenig mehr als einer Minute. Sieger des XRace Minicup wurde

Daniela Matten in der Bestzeit von 1:04,41 Minuten knapp vor Franziska Dziubiel

mit 1:04,82 Min. und Jann-Luca Zinser mit 1:05,09 Min. Lohn für alle

Mini-Cupper: Ein dickes Lob von Frau Pau, eine Erinnerungsmedaille und eine

großen Tafel Schokolade in der Starttüte.

In der Zwischenzeit sammelten sich über 350 der besten deutschen

Speedskater in acht Startboxen zum Hauptrennen des Tages: Der Deutschen

Halbmarathon Meisterschaft im Inline Speedskaten. Fast die gesamte Elite der im

Deutschen Rollsport und Inline Verband (DRIV) gemeldeten Speedskater rollte an

den Start. Titelverteidiger Daniel Zschätzsch von Blau-Geld Gross Gerau

ebenso wie der derzeitige Ranglisten-Erste Nico Wieduwilt von Blau-Weiss Gera.

Bei den Damen rechneten sich in Abwesenheit der Titelverteidigerin Evelyn Kalbe

von Blau-Gelb Gross Gerau und der Ranglisten-Ersten Michaela Neuling (Gera) vor

allem die Ranglisten-Zweite Tina Strüver (SV Turbine Halle) Chancen auf

den Titel aus. Der Startschuss von PDS-Frau Petra Pau fiel pünktlich um

16:15 Uhr und im Abstand von je 30 Sekunden rollten die Athleten in acht

Wertungsklassen auf den amtlich vermessenen Rundkurs von 21,095 km.

Das Tempo auf dem flachen Kurs war von Anfang an hoch. Ausreißversuche

auf den langen Geraden blieben aber aus. Die Teams verlegten sich auf taktische

Spielchen und Kämpfe um die bessere Position im Windschatten. Merklichen

Gegenwind gab es besonders auf der Strecke Richtung S-Bahnhof Tiergarten.

Darüber hinaus hatten die Speedskater mit einem unerwarteten Hindernis zu

kämpfen – Wachsreste auf der Fahrbahn glatt wie Schmierseife von

einer Kundgebung am Vortag, bei der Kinder eine Million Wachskerzen

entzündet hatten. Prominentestes Opfer war Tina Strüver (Halle), die

beim Zielsprint stürzte und damit alle Hoffnungen auf den Titel begraben

musste. Den Titel bei den Frauen holte sich nach fünf Runden in 39:56,87

Minuten Friederike Gehring vom TSV Bayer Leverkusen. 34 Hunderstel dahinter

folgte Sandra Wieduwilt von Blau-Weiss Gera. Melanie Knopf vom TS Bayreuth

belegt mit 39:57,56 Rang drei.

Daniel Zschätzsch (Gerau) verteidigte beim Zielsprint mit 34:17,14

Minuten erfolgreich seinen Meistertitel von 2003 ganz knapp vor Nico Wieduwilt

(Gera) und Christian Domscheit. Die Altersklassenplätze gingen bei den

Herren an Christian Gerhardt (AK 30), Eyk Terpe (AK 40), Albrecht Bauer (AK 50)

und Wilhelm Van Hülsen (AK 60). Rang 1 der Junioren A sicherte sich Martin

Stiffel, Albrecht Doering siegte bei den Junioren B.

Bei den Damen rollten Katrin Clauszen (AK 30) und Karin Stangel (AK 40+) auf

Rang eins. Bei den Junioren belegten Franziska Neuling (Junioren A) und ihre

Vereinskameradin Sabine Berg (Junioren B) die ersten Wertungsränge. Vom

Veranstalter SCC XSpeed Team schaffte es Stephanie Pipke bei der AK 30 als

dritte aufs Treppchen (39: 42,57 Min.). Susanne Sukrow musste sich als einzige

Starterin in der AK 50 leider nur mit einem achten Rang in der AK 40+ abfinden.

Erfolgreichster XSpeedler war Jörg Kammler mit dem 2. Rang in der AK 40,

in der AK 30 erreichte Stephan Noske dem Platz 6, ebenfalls Rang 6 ging in der

AK 50 an den XSpeedler Ralph-Dieter Michel.

Durchweg Gewinner waren auch die zahlreichen Zuschauer an der

Siegessäule, die mit einem Blick Start, Zielsprint und die spannenden

Manöver der bunten Skater-Züge auf dem Kurs um dem Goldelse hautnah

verfolgen konnten.

Unmittelbar im Anschluss an die Spitzensportler rollten um 16:15 Uhr die

ebenfalls knapp über 350 Breitensportler vom Start. Anders als im Vorjahr

war das XRace Open nicht hauptsächlich nur lokal besetzt. Viele

internationale Fahrer mussten wegen der Deutschen Meisterschaft auf den offenen

Halbmarathon ausweichen und sorgten hier für ein ungewohnt hohes Tempo. Da

verwunderte es nicht, dass die Siegerzeit von Lasse Wilms, Dänemark, mit

37:35,87 Min nur wenig hinter den Bestzeiten der DM-Fahrer zurückblieb.

Auf den Plätzen folgten Rune Funch Soeltoft, Dänemark und Kay

Schöfisch vom Berliner TSC. Der erste Rang bei XRace Open der Damen ging

ebenfalls nach Dänemark an Sisse Rasmussen (43:31,21 Min) und Sara Bak.

Platz drei belegte Verena Noelting vom Oranienburger Sportverein OSV 53.

In der Aufschlüsselung der XRace Open Ergebnisse nach Klassen belegten

bei den Frauen Anja Neumann (SCC XSpeed Team, AK 30), Anne Köppen (AK 40

), Gertraud Budde (BSV 92, AK 50) erste Plätze. Bei den Herren siegten

beim XRace Open Andreas Adam (AK 30), Frank Heuser (SC Neubrandenburg, AK 40),

Kazimierz Posadowski (SC Neubrandenburg, AK 50), Gerhard Krüger (BSV 92,

AK 60+), Tobias Knoll (Junioren A) und Marcin Siebert (SSW Malte Poznan,

Junioren B).

Eine halbe Stunde später als geplant starteten dann um 18:30 Uhr noch

48 Herren und 18 Damen zum Ausscheidungsrennen Last Man /Last Woman out. Da kam

kurz von Schluss der Veranstaltung noch einmal richtig Rennfieber auf.

Stakkatostart, Gerangel um die beste Position im Windschatten. Am Ende jeder

Runde um die dicht von Zuschauern gesäumte Goldelse stand der Spurt um dem

Verdikt der Schiedsrichter zu entgehen. 12 Runden kämpften die Herren,

zwei schieden nach jeder Umrundung aus. In der Runde der letzten sechs setzte

sich Markus Pape gegen Andre Unterdörfel und Thilo Bock durch. Bei den

Damen entschied Tina Strüver vor Sara Bak und Jana Gegner das

Ausscheidungsrennen nach elf Runden für sich und kompensierte so etwas den

Ärger über den verpatzen Zieleinlauf bei der DM.

Wer wagt gewinnt, das galt am Sonntag auch für die Veranstalter, das

SCC XSpeed Team mit der SCC Running Events GmbH und für Karsten

Schölermann, der das XRace als Spezial Event in die German Blade Challenge

2004 aufgenommen hat. Das Engagement der PDS-Bundestagsabgeordneten Petra Pau,

sorgte nicht zuletzt für einen kurzen Filmbericht über das XRace in

der Berliner Abendschau und im Sporttelegramm.

Das gelungene Debut des Skate-Nachwuchs beim XRace- Minicup wird von

künftigen Rennen nicht mehr wegzudenken sein und hat sogar den

Berlin-Marathon zur Nachahmung am 25. September inspiriert. Die erste Deutsche

Meisterschaft im Inline-Speedskaten war vom achtfachen Blockstart, über

die Dopingprobe und die abschließende würdevolle Siegerehrung durch

Maud Kessler (DRIV) und Andreas Wilking (SCC XSpeed Team) eine Herausforderung

für die Berliner und wurde souverän gemeistert. Trotzdem kam der

Breitensport beim XRace Open nicht zu kurz. Und das rasanten

Ausscheidungsrennen zum Schluss belohnte alle Zuschauer, die an der Goldelse

ausgeharrt hatten. Mit der wachsender Erfahrung blieb das Organisationsteam vom

größeren Pannen verschont. Und auch der Bericht des Sanitäter

fiel vergleichsweise glimpflich aus. Ein Zuschauer musste nach einem

Insektenstich in Krankenhaus gebracht werden. Eine von der Sonne aufgeheizte

Teerfuge war Ursache für den einzig ernsthaften Unfall des Tages mit einer

Schulterverletzung.

Nur in einem Punkt mussten die Veranstalter komplett enttäuschen: Eine

Antwort auf die Frage: „ und wann starten endlich die Läufer“

blieb das Orga-Team des ersten Just-Inline-Rennens in Berlin leider schuldig

– mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sich das auch beim XRace Rund um die

Goldelse 2005 nicht ändern.

Peter Gurr

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