In Zürich, Rotterdam, Paris, Hamburg und London nehmen innerhalb von nur zwei Wochen über 100'000 Läuferinnen und Läufer die Marathon-Saison 2006 in Angriff.
Zürich feiert zum vierten Mal seinen Marathon-Frühling. Wie in den Vorjahren werden viele Tausend Zuschauer erwartet. Bei rund 7000 Angemeldeten dürfte die Zahl der startenden Läuferinnen und Läufer etwa bei 6000 liegen.
Eine mögliche Ursache für den Startverzicht könnten Trainingsrückstände sein.
Über 50 Nationen
Läuferinnen und Läufer aus über 50 Nationen und aus allen Schweizer Kantonen stürzen sich am Sonntag, 9. April ins Abenteuer Zürich Marathon. Bei frühlingshaften Witterungsbedingungen – und diesbezüglich hatte der Zürich Marathon bisher immer Glück – werden an die fünfzehn bis zwanzigtausend Zuschauer erwartet. Denn der Zürich Marathon hat sich als Volksfest etabliert und bietet neben den Hauptdarstellern – den Läuferinnen und Läufern – einiges für Augen, Ohren und Gaumen. Festwirtschaften, Musik- und Tanzgruppen, Ess- und Getränkestände laden zu einem Frühjahrsbummel durch die autofreie Innenstadt sowie zwischen Zollikon und Meilen ein.
Grosses Elitefeld am Start
Etwa 50 Eliteläufer und rund 30 Eliteläuferinnen sind gemeldet. Eine dominante Rolle nehmen dabei die afrikanischen Läufer aus Kenia und Tansania ein. Bei den Frauen sind auffällig viele Osteuropäerinnen am Start. Nach der Absenz von Viktor Röthlin, er bestreitet vor der Marathon WM im August einen Halbmarathon in Mailand, und Claudia Oberlin, die immer noch nicht ganz fit ist, spielen die Schweizer Läuferinnen und Läufer eher eine untergeordnete Rolle. Bei den Männern ist der Ausgang des Rennens deshalb völlig offen. Bei den Frauen könnte durch die Dänin Annemette Jensen ein neuer Streckenrekord im Bereich des Möglichen liegen.
Ein bisschen Lokalkolorit bringt der 28-jährige Mike Tanui ins Rennen. Der Kenianer startete verschiedentlich für den Leichtathletik-Club TV Unterstrass und gewann neben dem Zürcher Silvesterlauf auch schon einige bedeutende nationale Halbmarathons.
Das Rennen gegen sich selbst
Besonders eindrücklich sind beim Zürich Marathon die Bilder der Läufermasse. Dahinter verbergen sich unzählige läuferische „Einzelschicksale“. Meistens geht es dabei nicht um den Gesamtsieg oder vordere Platzierungen in seiner Alterskategorie. Das Überwinden der mit 42'195 Meter schier endlos scheinenden Strapazen wird zum Rennen gegen sich selbst. Das Ziel ist für einmal nicht der Weg. Einigermassen frisch und ohne Krämpfe ins Ziel zu kommen, ist das Mass aller Dinge.
Die Unterstützung des Publikums spielt dabei eine zentrale Rolle. Jeder Anfeuerungsruf verleiht Flügel. Dieses Jahr können die Zuschauer dank dem auf der Startnummer angebrachten Vornamen die ermunternden Zurufe personalisieren.
Zürich drei Tage lang im Marathonfieber
Bereits am Freitag öffnet die Läufer-Expo in der Saalsporthalle ihre Tore. Rund 30 Aussteller präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen. Wer die neusten Running-Trends, verlockende Laufangebote im In- und Ausland und alles Wissenswerte zum Thema Marathonlaufen erfahren möchte, kann am Freitag und Samstag 7./8. April von 11 bis 19 Uhr (Samstag bis 20 Uhr) kostenlos die Expo in der Zürcher Saalsporthalle besuchen. Ein attraktives Rahmenprogramm mit verschiedenen Fachvorträgen zu den Themen Ernährung, Vorbereitung und Training ergänzt dieses Jahr das Expo-Angebot.
Marathon-Brunch im Festzelt
Am Sonntag fällt um 8.30 Uhr der Startschuss für den vierten Zürich Marathon. Wer nicht selber läuft, kann sich im Festzelt bis zur Rückkehr der Läufer bei einem reichhaltigen Marathon-Brunch live Bilder von unterwegs auf Grossleinwand die Zeit vertreiben.