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Zurück zu den Wurzeln:

Manchmal führt ein Trend auch wieder zurück: „Back to the

roots“ – dieses Motto trifft in Bezug auf den traditionsreichen

Crosslauf des SC Charlottenburg gleich im doppelten Sinne zu. Denn die

Veranstaltung kehrte gestern tatsächlich zu den Wurzeln zurück: zu

denen im Grunewald. Und der Schritt zurück in den Wald erwies sich als

richtig. Die Zahl von 1056 Teilnehmern, darunter die Sieger des 8 km langen

Hauptlaufes Jan Förster (EBT Berlin/27:50 Minuten) und Nicole

Güldemeister (SC Potsdam/32:26), gaben den Laufveranstaltern recht.

Rechtzeitig vor dem Jubiläum im nächsten Jahr, wenn der SCC-Cross

als eine der traditionsreichsten deutschen Volkslaufveranstaltungen zum 40. Mal

stattfinden soll, geht es wieder aufwärts. Und dabei ist es erst ein Jahr

her, als es sogar die Überlegung gab, den Lauf komplett einzustellen.

Probleme mit den Forstbehörden hatten dazu geführt, dass die

Veranstaltung 1995 von ihrem Ursprungsort am Teufelsberg auf das Maifeld hinter

dem Olympiastadion verlegt wurde. Der damalige erste Anlauf auf dem neuen

Geläuf, wo künstliche Hindernisse aufgebaut und der tiefe Boden des

benachbarten Reiterstadions genutzt wurden, war durchaus vielversprechend.

Zumal damals noch an andere Perspektiven gedacht wurde. Das offene, gut zu

überblickende Gelände hätte bei einer Bewerbung um eine

Cross-Europameisterschaft sicher gute Chancen gehabt. Aus finanziellen

Gründen kam es dazu nie, und in den folgenden Jahren zeigte sich, dass das

Maifeld nicht das Gelände ist, auf dem die Berliner gerne Cross laufen

möchten. Die Teilnehmerzahlen waren im Gegensatz zu so gut wie allen

SCC-Veranstaltungen rückläufig. Im vergangenen Jahr kamen nur noch

778 Athleten zu dem Rennen, das in seinen besten Zeiten am Teufelsberg 3750

Teilnehmer zählte.

Nun also ging es zurück in den Wald, wo die Berliner Laufbewegung einst

begonnen hatte. Der erste SCC-Cross im November 1964 war der Ausgangspunkt, aus

dem einige der größen deutschen Läufe entstanden – allen

voran der real,- BERLIN-MARATHON. „Der Schritt zurück erweist sich

als eine Wiederbelebung und eine Aufwertung des Crosslaufes. Wir sind froh,

dass wir nach Absprache mit den Forstbehörden wieder im Grunewald sind

– und die Läufer waren es auch“, sagte Horst Milde. Der

Cheforganisator, der schon 1964 die Premiere organisierte, hätte die neue

Strecke am liebsten durch die Kiesgrube geführt, um den Kurs noch

cross-gerechter zu machen. Doch da machten die Behörden nicht mit, weil

die Hänge der Grube unter Naturschutz stehen. Angesichts der allgemeinen

Lauf-Euphorie hatten die Beamten wohl Angst vor einer Flut von etlichen tausend

Crossläufern. Insofern hat Horst Milde die Hoffnung auf die Kiesgrube noch

nicht aufgegeben. Es wären, so Milde, schließlich nur einige hundert

Athleten, die in den längeren Hauptrennen durch die Grube müssten.

Ein anspruchsvolles Streckenprofil ist wichtiger als neue Teilnehmerrekorde

– auch wenn der Cross damit ein wenig gegen den Trend läuft.

 

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